# taz.de -- Kommentar Handelskammern: Denken von vorgestern
       
       > Wer Ökologie weiterhin als Gegensatz zu Ökonomie begreift, ist nicht
       > zukunftsfähig. Es geht um eine Vorreiterrolle bei der Vermeidung von
       > Sondermüll.
       
 (IMG) Bild: Früher wars noch schlimmer: kohlebefeuerter Museumsdampfer in Hamburg.
       
       Die Luft muss sauberer werden, die Flüsse müssen sauberer werden und die
       Meere auch. Das kann so schwer nicht zu verstehen sein, auch nicht für die
       norddeutschen Industrie- und Handelskammern. Doch herrschen dort offenbar
       noch immer die Denkstrukturen von vorgestern. Wer aber Ökologie weiterhin
       als Gegensatz zu Ökonomie begreift, ist nicht zukunftsfähig.
       
       Vor einem Sonderweg der Europäischen Union bei der Senkung von Emissionen
       in der Schifffahrt zu warnen, wie die Kammern es tun, ist blanker Unsinn.
       Es geht um eine Vorreiterrolle bei der Vermeidung von Sondermüll – und wer
       auf diesem Globus sollte da Maßstäbe setzen, wenn nicht die großen
       Industrienationen und Volkswirtschaften Europas.
       
       Seit Jahren gelten bereits auf Nord- und Ostsee besonders scharfe
       Abgasvorschriften. Der Schiffsverkehr ist dennoch weiter gewachsen, die
       Schiffe allerdings sind sauberer geworden. Aus schwimmenden
       Sondermüllverbrennungsanlagen wurden ökologisch leidlich akzeptable
       Fahrzeuge. Und dieser Weg muss konsequent weiter beschritten werden.
       
       Möglichst schadstofffreier Treibstoff unterwegs und Landstromversorgung in
       den Häfen sind schlichte Notwendigkeiten – und zugleich lohnende Aufgaben
       für innovative Betriebe. Auch in den Kammern in Norddeutschland sollte es
       davon einige geben.
       
       12 Apr 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven-Michael Veit
       
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