# taz.de -- Daten im Netz: Auf Umwegen in die Unsichtbarkeit
       
       > Google und Facebook wissen mehr über ihre Nutzer als so manche ahnen. Wie
       > lässt sich das verhindern? Sechs Methoden, digitale Spuren zu verwischen.
       
 (IMG) Bild: Keiner soll wissen wohin du gehst? Na dann: Computer und Handy ausgestellt und im Keller einen Helm aus Alufolie gebastelt.
       
       Das eine begann 1998 als Onlineprojekt, das in einer Garage in Kalifornien
       Daten aus der ganzen Welt sammeln sollte. Dann entwickelte es sich zum
       monopolistischen Internetimperium mit etlichen Unterfunktionen – und
       erhielt ein eigenes Verb.
       
       Das andere startete als kleines Jahrbuchnetzwerk im Zimmer eines
       Studentenwohnheims. Acht Jahre später wird es von rund 10 Prozent der
       Weltbevölkerung genutzt.
       
       Google.
       
       Und Facebook.
       
       Unruhe macht sich hin und wieder breit, wenn sich simple Ideen
       verselbstständigen und ungewiss bleibt, wer die Ideen steuert und welche
       Ausmaße sie noch annehmen. Google und Facebook entsagen? Das geht. Computer
       und Handy ausgestellt und im Keller einen Helm aus Alufolie gebastelt,
       damit „die da oben“ nicht mehr unsere Daten erfassen können, ganz einfach.
       
       Aber auch Nutzer, die nicht komplett auf digitale Navigation und digitale
       Gesellschaft verzichten wollen, können sich im Netz besser schützen. Sechs
       Tipps für den sicheren Umgang mit Google und Facebook:
       
       ## Infokrake Google
       
       Kein anderes Unternehmen sammelt mehr Informationen über Internetnutzer als
       Google Inc. Inzwischen personalisiert der Konzern auch die Suchergebnisse,
       um bessere Treffer zu erzielen. Oder um Nutzer präziser mit Werbung zu
       versorgen.
       
       ## 1. Werbung filtern
       
       Google nutzt sogenannte Cookies, um dem Rechner Seitenaufrufe zuzuordnen.
       Diese kleinen Dateien halten fest, auf welchen Websites gesurft und was
       dort alles angeklickt wurde. Die Funktion liefert Google Informationen über
       die Interessen seiner Nutzer, mit denen sich wiederum individuell
       zugeschnittene Anzeigen über den Browser schalten lassen. Ausschalten lässt
       sich die digitale Werbezustellung zum Beispiel auf Googles Anzeigenmanager
       oder unter [1][www.google.com/ads/preferences/html/intl/de/plugin/].
       
       ## 2. Gedächtnis löschen
       
       Welche und wie viele Informationen von einem selbst nun erfasst werden,
       kann spätestens dann nicht mehr überblickt werden, wenn sich die
       Datensammler miteinander vernetzen. Verfügt man über ein Google-Konto oder
       nutzt verwandte Dienste, so werden die Anfragen auch mit dem eigenen Namen
       und der Postadresse verknüpft. So wird das Surfverhalten personalisiert.
       Jede einzelne Suchanfrage wird 180 Tage lang gespeichert, wodurch Google
       die Interessen seiner Nutzer ermittelt und individuelle Anzeigen zuweist.
       Diese Personalisierung lässt sich unterbinden, indem man ganz einfach sein
       Webprotokoll entfernt. Dafür braucht es keinen Aluhelm, sondern bloß einen
       Klick auf [2][www.google.com/history/?hl=de&ctz=-120].
       
       ## 3. Analytics abdrehen
       
       Google Analytics ist das Werkzeug, mit dem die meisten Betreiber
       beobachten, wer ihre Websites anklickt und wo ihre Besucher herkommen.
       Google kann diese Daten bündeln und Personen zuordnen. Die Empörung der
       Datenschützer über Google Analytics ist deshalb groß. Wer sich nicht länger
       davon beobachten lassen will, kann in seinem Browser die Trackingdienste
       blockieren, mit denen Google die Besucherdaten übermittelt. Beim
       Firefox-Browser eignet sich dafür zum Beispiel die Erweiterung „Noscript“.
       Nach deren Installation erscheint ein kleines Symbol, über das man die
       Dienste per Mausklick zulassen oder stoppen kann.
       
       ## Datenkrake Facebook
       
       Facebook ist praktisch, um miteinander in Kontakt zu bleiben und zu
       erfahren, was die Freunde am Wochenende so treiben. Schwierig wird es, wenn
       die Freunde gar nicht wollen, dass andere wissen, was sie so treiben.
       
       ## 1. Überblick behalten
       
       Fotomarkierungen, Ortsangaben, Partyresümees: Facebook lebt davon, dass
       Nutzer nicht nur selbst Informationen preisgeben, sondern auch andere. Wie
       das zu verhindern ist? So: Die Privatsphäre-Einstellungen von „öffentlich“
       auf „Freunde“ umstellen, damit Privates weiterhin privat bleibt. Und:
       Listen für Freunde, Verwandte und Kollegen unter
       [3][www.facebook.com/bookmarks/lists] anlegen. Die automatische
       Gesichtserkennung unter „Markierungsvorschläge“ deaktivieren und nie, nie
       Facebook-Freunden erlauben, einfach so Fotos zu markieren, auf denen man
       selbst abgebildet ist.
       
       ## 2. Anzeigen blockieren
       
       Facebook verdient Geld mit Werbung und der Weitergabe von Nutzerdaten.
       Nutzer, die Unternehmen und Markenprodukte „liken“, landen schnell mit
       ihrem Namen auf Anzeigen. Das nervt. Gewaltig. Bitte, liebe Leser,
       verhindern Sie den Zugriff von Facebook-Partnern, indem Sie in den
       Privatsphäre-Einstellungen das Häkchen bei „umgehende Personalisierung auf
       Partnerseiten zulassen“ entfernen und so in Ihren Kontoeinstellungen die
       Werbeanzeigen unsichtbar machen. Eine radikale Lösung bietet auch die
       Freeware „Adblock“, die sämtliche Werbeanzeigen deaktiviert, die Ihr
       Browser anzeigen kann.
       
       ## 3. Auf Apps verzichten
       
       Nicht zu vergessen! Versende ein Herz. The Daily Horoscope. My Top Ten
       Stalkers. Wer braucht diese Sinnlosanwendungen überhaupt? Sie treiben
       Facebook-Freunde in den Wahnsinn und machen es Spam, Würmern und Viren
       einfach. Die Auswirkungen reichen vom ungewollten „Like“-Posting
       rufschädigender Inhalte bis zu Trojanern, die den Computer infizieren.
       Schutz gefällig? Neben gängigen Virenscannern helfen Plug-ins – also
       Programmzusätze – wie „WOT“, mit dem Facebook kooperiert und das schadhafte
       Links kenntlich macht. Vor allem aber: Vorsichtig mit Genehmigungen
       umgehen, die man Anwendungen erteilt. Um sich und Freunde nicht mit Spam zu
       überfluten.
       
       20 Apr 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.google.com/ads/preferences/html/intl/de/plugin/
 (DIR) [2] http://www.google.com/history/%3Fhl=de&ctz=-120
 (DIR) [3] http://www.facebook.com/bookmarks/lists
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Philipp Brandstädter
       
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