# taz.de -- Grün-Alternative Liste (GAL) nennt sich um: „Ich will keine GALierin sein“
       
       > Die Hamburger Grünen hießen seit 1982 Grün-Alternative Liste (GAL). Seit
       > diesem Wochenende ist es damit vorbei, denn „wo Grün drin ist, soll auch
       > Grün draufstehen“.
       
 (IMG) Bild: Die Landesvorsitzende der Hamburger Grün-Alternativen Liste, Katharina Fegebank.
       
       Die GAL gibt es nicht mehr. Nach 30 Jahren hat sie sich am Samstag selbst
       abgeschafft. Eine Mitgliederversammlung der Hamburger Grünen, die seit
       ihrer Gründung 1982 eben Grün-Alternative Liste (GAL) heißen, hat dieses
       Kürzel mit 120 zu 37 Stimmen abgeschafft. „Wo Grün drin ist, soll auch Grün
       draufstehen“, hatte eine breite Bewegung an der Basis gefordert – und sich
       damit durchgesetzt. Die Listenverbindung mit dem Biber-Logo, als die sie
       einst begann, heißt als letzte Landesorganisation der Grünen ab sofort
       Landesverband Hamburg – GRÜNE.
       
       Vor allem Hamburger Junggrüne erklärten, mit dem Kürzel GAL nichts anfangen
       zu können oder zu wollen. „Ich will Grüne sein, keine GALierin“, stellte
       ein Mitglied der Grünen Jugend klar. „Mit dem Elternargument: ’Das war
       schon immer so‘“, solle man ihm gar nicht erst kommen, sagte ein anderes.
       Neben Nachwachsenden würden auch Zugezogene das Kürzel nicht mit Grünen
       assoziieren, sondern eher „mit keltischen Stämmen oder einem inneren
       Organ“, lautete die Antragsbegründung. Für eine schönere Zukunft gelte
       deshalb: „Die Erfolgsmarke heißt Grüne und nicht GAL.“
       
       Ein Argument, das bei Krista Sager nicht zog: „Jetzt muss Oma mal für
       Klarheit sorgen“, so die 58-jährige Bundestagsabgeordnete, früher Zweite
       Bürgermeisterin in Hamburg und schon bei der GAL-Gründung dabei. Doch mit
       ihrer versuchten Entwirrung historischer Fäden – Wer waren damals die
       Grünen? Wer die Alternativen? Wo blieben die Kommunisten? Wo die Maoisten?
       Und erst die Anarchos? – kam sie nicht weit. Die GAL könne doch
       „alternative Politik machen, ohne einen alternativen Namen zu haben“, so
       der Gegenvorschlag.
       
       Die im bundesweiten Vergleich mäßigen Wahlergebnisse in Hamburg seien, dies
       ein weiteres Motiv für die Namensänderung, auch darauf zurückzuführen, dass
       Wähler die Grünen nicht auf dem Wahlzettel fänden, hatten die Antragsteller
       argumentiert. Andere glauben, „nicht die Wähler sind zu doof, sondern
       unsere Politik ist nicht gut genug“. Damit aber kamen sie nicht durch. Die
       GAL heißt jetzt Grüne und Raider schon lange Twix. Schmeckt aber auch nicht
       besser.
       
       23 Apr 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven-Michael Veit
       
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