# taz.de -- Parlamentsabstimmung in Argentinien: Ölkonzern wird Staatsbesitz
       
       > Das Parlament hat der Teilverstaatlichung des größten Ölkonzerns des
       > Landes zugestimmt. Bisher kontrollierte der spanische Repsol-Konzern die
       > Ölfirma YPF. Kritik kommt aus den USA und der EU.
       
 (IMG) Bild: Teilverstaatlichung geglückt: Jubel im argentinischen Parlament.
       
       BUENOS AIRES afp | Das argentinische Parlament hat das Gesetz zur
       teilweisen Verstaatlichung des größten Ölkonzerns des Landes gebilligt. Der
       Gesetzentwurf passierte am Donnerstagabend (Ortszeit) mit großer Mehrheit
       das Abgeordnetenhaus in Buenos Aires.
       
       207 Abgeordnete stimmten dafür, 32 dagegen und sechs enthielten sich. Die
       Regierungsmehrheit wurde dabei von großen Teilen der Opposition
       unterstützt. Der Senat hatte der Teilverstaatlichung der Ölfirma YPF
       bereits in der vergangenen Woche zugestimmt.
       
       Staat und Provinzen sollen künftig 51 Prozent der Anteile von YPF halten,
       die bislang vom spanischen Repsol-Konzern kontrolliert wird. Die
       Entscheidung von Präsidentin Cristina Kirchner, YPF zum „öffentlichen
       Versorgungsunternehmen“ zu erklären, führte zu Verstimmungen mit Spanien.
       
       Madrid und Repsol protestierten heftig. Die spanische Regierung bestellte
       den argentinischen Botschafter ein, Repsol kündigte Klage auf Entschädigung
       vor einem Schiedsgericht an. Auch die Europäische Union und die USA
       kritisierten die Teilverstaatlichung.
       
       Kirchner hatte die Maßnahme unter anderem damit begründet, dass Argentinien
       mit scharfen Preissteigerungen bei seinen Ölimporten konfrontiert sei und
       der von Repsol kontrollierte Konzern YPF keine Investitionen vorgenommen
       habe. YPF war bis zur Privatisierung im Jahr 1992 unter Präsident Carlos
       Menem Argentiniens staatliche Erdölgesellschaft.
       
       4 May 2012
       
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