# taz.de -- Probleme mit Windrädern: Die Aliens des Enoch zu Guttenberg
       
       > Der BUND-Mitgründer Enoch zu Guttenberg ereifert sich im
       > „FAZ“-Feuilleton. Die Naturschützer seien käuflich und hätten demzufolge
       > eine Windpark-Klage zurückgezogen.
       
 (IMG) Bild: Mag den BUND nicht mehr: Enoch zu Guttenberg.
       
       BERLIN taz | Wenn Enoch zu Guttenberg eine Windkraftanlage erblickt,
       überkommt ihn das Gruseln früher Kindheitstage. Damals las er H. G. Wells’
       „Krieg der Welten“: Marsbewohner attackierten die Erde. Aliens in ungeheuer
       großen Dreifüßern zerstampfen Menschen, Häuser, Fichten. Und heute fräsen
       sich überall diese Windräder durch die Landschaft, mit drei Rotoren statt
       drei Füßen, und sie zerhacken die Vögel.
       
       Mit diesem Vergleich eröffnete Enoch zu Guttenberg, Vater von Karl-Theodor,
       in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine Attacke auf den BUND, jenen
       Naturschutzverband, den er vor 37 Jahren selbst mit gründete. Jetzt tritt
       er aus.
       
       Weil sie in Bayern ernsthaft Windräder auf Hügel und Berge bauen wollen, wo
       es so wunderbar ist, „dass man eben dort demütig werden sollte und,
       vielleicht, dem Herrgott danken für die Wunder, die wir Schöpfung nennen“,
       schreibt Guttenberg. Noch schlimmer: Der BUND lasse sich kaufen.
       
       ## Längst ausgeräumte Vorwürfe
       
       Gegen den Bau des Windparks Nordergründe am Wattenmeer etwa habe der
       Verband eine Klage eingestellt, nachdem die Betreiber 800.000 Euro in eine
       von Mitgliedern der Naturschützer verwaltete Stiftung zahlten. Der BUND
       spricht von längst ausgeräumten Vorwürfen.
       
       Das Geld sei an die „Stiftung Naturlandschaft“ geflossen, nicht an den
       BUND. Dort werde es für ein Monitoringprogramm verwendet, das die Kollision
       von Zugvögeln mit Windkraftanlagen beobachten soll. Richard Mergner,
       Landesbeauftragter des BUND in Bayern, wirft Guttenberg eine „gutsherrliche
       Art“ vor.
       
       „Er setzt sich überhaupt nicht mit der Frage auseinander, wie man Energie
       landschaftlich gerecht erzeugen kann“, sagt Mergner. Auch der BUND lehne
       immer wieder einzelne Windkraftanlagen ab – für einen
       naturschutzverträglichen Ausbau. Geld aus der Industrie bekomme man nicht.
       Nur der Ökostromhändler Naturstrom zahlt eine Prämie, wenn der BUND Kunden
       wirbt.
       
       14 May 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ingo Arzt
       
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