# taz.de -- Profiteure und Verlierer der Eurokrise: Deutschlands fette Exporte
       
       > Ganz Europa hängt durch die Eurokrise in einem gefährlichem Kreislauf
       > fest, viele Länder befinden sich in einer Rezession. Nur die deutsche
       > Wirtschaft wächst weiter.
       
 (IMG) Bild: Auch nachts wird beladen: Überseefrachter im Hamburger Hafen.
       
       BERLIN taz | Das überraschte selbst aufmerksame Beobachter: Die deutsche
       Wirtschaft ist im ersten Quartal diesen Jahres um 0,5 Prozent gewachsen.
       Das gab das [1][//www.destatis.de/DE/Startseite.html:Statistische
       Bundesamt] am Dienstag bekannt. Konjunkturforscher hatten mit deutlich
       niedrigeren Werten gerechnet. So hatte das Deutsche Institut für
       Wirtschaftsforschung nur ein Plus von 0,1 Prozent prognostiziert.
       
       Bei diesen Berechnungen wurde jeweils das erste Quartal 2012 mit dem
       letzten Quartal 2011 verglichen. In diesem Zeitraum war die deutsche
       Wirtschaft noch geschrumpft – um minus 0,2 Prozent. Den aktuellen Zahlen
       zufolge ist die Rezession dagegen vorerst vorbei.
       
       Vor allem die deutschen Exporte haben wieder zugelegt. Denn die Eurokrise
       hat den Kurs des Euros nach unten gedrückt – und damit die deutschen Waren
       auf dem Weltmarkt billiger gemacht. Hinzu kommt aber noch ein zweiter
       Effekt: Die Deutschen haben auch mehr für den Konsum ausgegeben.
       
       Die Zahlen für Gesamteuropa sind weniger rosig, die die EU-Statistikbehörde
       [2][Eurostat] am Dienstag veröffentlichte. Während Deutschland prosperiert,
       stagniert sein wichtigster Euro-Partner Frankreich.
       
       ## Italien wird zum Härtefall
       
       Viele andere EU-Staaten stecken gar in einer Rezession. Dazu gehören unter
       anderem Ungarn (minus 1,3 Prozent), Großbritannien (minus 0,2 Prozent),
       Portugal (minus 0,1 Prozent), Spanien (minus 0,3 Prozent) oder die
       Niederlande (minus 0,2 Prozent). Ganz besonders alamierend ist die
       Situation in Italien, das minus 0,8 Prozent verbuchte.
       
       Dies hat Rückwirkungen auf die italienischen Banken. Die US-Ratingagentur
       Moody’s stufte am Montag 26 italiensche Kreditinstitute weiter ab.
       Interessant ist die Begründung: Moody’s verweist nicht nur auf die
       italienische Rezession.
       
       Vor allem vermissen die Analysten ökonomische Perspektiven. Denn durch die
       Sparpolitik der italienischen Regierung würde die Nachfrage noch weiter
       sinken, so die Ratingagentur. Dies setze einen Teufelskreis in Gang: Je
       stärker die Wirtschaft einbricht, desto mehr Kredite fallen aus.
       
       15 May 2012
       
       ## LINKS
       
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 (DIR) Ulrike Herrmann
       
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