# taz.de -- Kommentar Ausschreitungen Schweinske-Cup: Distanzloser Senator
       
       > Es wäre ein Zeichen von Größe, wenn Innensenator Michael Neumann Fehler
       > der Polizeiführung eingestehen und die Diskussion über Konsequenzen
       > öffnen würde. Gleiches erwartet er schließlich auch von den Clubs.
       
 (IMG) Bild: Schuld soll niemand haben: Beim Schweinske Cup 2012 eskalierte die Gewalt.
       
       Die Untersuchung des Bochumer Kriminologen Thomas Feltes wirft ein
       eindeutiges Bild auf die Randale beim Schweinske-Cup im Januar. Danach hat
       die Polizei die Situation erst falsch eingeschätzt, dann gar nicht
       gehandelt, um schließlich einäugig, unangemessen und rechtswidrig zu
       reagieren und damit zur Eskalation der Gewalt aktiv beizutragen.
       
       Mit dieser Darstellung widerspricht Feltes – einst selbst Rektor einer
       Polizeischule – in fast allen Punkten der Darstellung des polizeilichen
       Einsatzleiters Kuno Lehmann vor dem Innenausschuss der Bürgerschaft. Er
       widerlegt damit eine Darstellung, die Innensenator Michael Neumann (SPD)
       veranlasst hatte, sich vorbehaltlos vor die Polizei zu stellen und Opfer zu
       Tätern zu verklären.
       
       Feltes Expertise wirft viele Fragen auf, die Neumann nun beantworten muss.
       Denn nur eine kritische und transparente Aufarbeitung eigener Fehler kann
       helfen, diese in Zukunft zu vermeiden. Neumanns Fürsorgepflicht gegenüber
       den Beamten darf nicht weiter zur Distanzlosigkeit des Senators gegenüber
       polizeilichem Handeln führen.
       
       Es wäre ein Zeichen von Größe, wenn Neumann Fehler der Polizeiführung
       endlich offen eingestehen und die Diskussion über Konsequenzen öffnen
       würde. Denn gleiches erwartet er schließlich auch von den Clubs, die ein
       Fanproblem haben.
       
       24 May 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marco Carini
       
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