# taz.de -- Radiosendung zu Übersinnlichem: Von Aliens und Wahrsagern
       
       > Wie ein junges Paar mit einer eigenen Internet-Rundfunksendung sein Leben
       > umkrempelte. „Hoaxilla“ gibt es jetzt seit zwei Jahren und hatte mehr als
       > eine Million Downloads.
       
 (IMG) Bild: Sie sind mitten unter uns. Sind sie es wirklich?
       
       „Zum Glück ist meine Frau Skeptikerin!“, sagt Alexander Waschkau aus
       Münster, seinerseits männliche Hälfte des Radiomoderatoren-Pärchens Alexa
       und Alexander. Die beiden Mittdreißiger heißen mit Vornamen wirklich so.
       
       Seit zwei Jahren produzieren sie in ihrer Münsteraner Wohnung auf nicht
       kommerzieller Basis wöchentlich die zwischen dreißig und sechzig Minuten
       lange, als Podcast herunterladbare Internet-Rundfunksendung
       [1][„Hoaxilla“]. In diesem Frühjahr verzeichnete sie bereits ihren
       millionsten Download.
       
       Abgeleitet ist der Titel vom englischen Wort „hoax“, was zu Deutsch „Ente“
       bedeutet, wie sie zum Beispiel in Zeitungen gedeiht. „Hoaxilla“ beschäftigt
       sich mit modernen Sagen, mit Medien-, Kultur- und Wissenschaftsmythen aus
       Sicht der Skeptikerbewegung, ohne sich dabei selbst allzu ernst zu nehmen.
       
       „Was ist dran?“, fragen jede Woche einmal der Hoaxmaster und die
       Hoaxmistress, wie sie sich nun nennen. Das Themen-Abc der bisher 89 Folgen
       beginnt bei Atlantis und Außerirdischen und führt über das Bermudadreieck
       hin zu Verschwörungstheorien, Vampiren und Wahrsagerei.
       
       Alexander, von Haus aus Diplompsychologe, konzipiert im Hauptberuf neue
       Lernformen in der ärztlichen Fortbildung. Alexa machte ihren Magister in
       europäischer Ethnologie. Dann arbeitete sie als Verwaltungsangestellte im
       medizinischen Sektor – wie auch er, in einer unabhängigen Institution. Vor
       allem sie fühlte sich in ihrem Brotberuf intellektuell unterfordert. „Lass
       uns doch einen ’skeptischen‘ Podcast machen!“, schlug Alexander vor zwei
       Jahren vor, als seine Frau wieder einmal über langweilige Routine klagte.
       
       ## „Diese Fakten sind inkongruent“
       
       Die Hoaxmistress erinnert sich, dass sie nicht mal dieses Wort kannte.
       Heute stürzen sich beide am ersten Feierabend zu Wochenbeginn gleich wieder
       auf die Recherche für das nächste Thema. Die Sonntagssendung dient dann dem
       Austausch zwischen ihnen und bisweilen auch mit Gästen.
       
       Nach musikalischen Aufwecktakten wechselt lockeres Geplauder häufig die
       Stilebenen. „Das passt überhaupt nicht zusammen“, sagt Alexa in einem Satz
       – und drei Minuten später: „Diese Fakten sind inkongruent.“ Der frisch
       aufgenommene und geschnittene Podcast wird kurz danach gesendet, begleitet
       von der Möglichkeit zum parallelen Text-Chat mit dem Moderatorenteam.
       
       „Wir haben ein Sendungsbewusstsein“, sagt Alexander – auch in dem Sinne,
       dass wir die Leute dazu bringen wollen, möglichst viele Alltagsphänomene
       wissenschaftlich-kritisch zu hinterfragen. Aber wir sind offen für Kritik
       und jede Anregung, ein Thema noch mal aufzunehmen.“
       
       Die „Hoaxilla“-Sendung ist das bisher einzige Kind des Pärchens. Sie und
       beider Freizeit färben aufeinander ab. Bei einem Trip nach Bremen schauten
       A&A im Überseemuseum vorbei, um herauszufinden, woher Seeschlangengerüchte
       stammen könnten. Kryptozoologie, die Suche nach vor dem Menschen
       verborgenen Tieren, gehört zu ihren Hobbys.
       
       Deshalb erübrigt sich die Frage, warum beide im vergangenen Jahr gerade in
       Schottland Urlaub machten, und dabei besonders das Loch Ness im Blick
       hatten.
       
       25 May 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.hoaxilla.com
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Barbara Kerneck
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Geht's noch?
       
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