# taz.de -- Kommentar Schweinske-Cup-Prozess: Konzeptloses Vorgehen
       
       > Der Prozess hätte gar nicht stattfinden dürfen - denn die Polizei hat bei
       > dem Vorfall rechtswidrig gehandelt.
       
 (IMG) Bild: Schuld soll niemand haben: Beim Schweinske Cup 2012 eskalierte die Gewalt.
       
       Zum Prozess an sich ist nicht viel zu sagen. Außer: Er hätte gar nicht
       stattfinden dürfen. Denn er hat das bestätigt, was der Kriminologe Thomas
       Feltes, der die Randale und den Polizeieinsatz beim Schweinske-Cup
       untersuchte, vor Kurzem feststellte: Die Polizei hat konzeptlos und
       rechtswidrig gehandelt und ist einseitig gegen FC-St.-Pauli-Fans
       vorgegangen.
       
       Da wird eine Einheit über Funk instruiert, es gebe eine Massenkeilerei,
       obwohl es sich lediglich um einen verbalen Konflikt handelt. Da greift ein
       Polizist jemanden aus dem Pulk heraus, weil dieser sich an dem lautstarken
       Disput beteiligt. Da eilen Polizisten zu Hilfe, obwohl sie gar nicht
       wissen, was sie freimütig zugeben, was vorangegangen ist. Und flugs findet
       sich jemand im Krankenhaus und in den Mühlen der Justiz wieder.
       
       Löblich ist, dass die interne Ermittlung schnell vor Ort war, um
       Verfehlungen von Polizisten zeitnah zu verfolgen. Aber was nützt es, wenn
       die Staatsanwaltschaft die Verfahren mit abstruser Begründung einstellt,
       weil sie ihre „Hilfspolizisten“ in Schutz nehmen möchte. Es hat sich also
       unter SPD-Regentschaft nichts geändert, Rechtsstaatlichkeit sieht anders
       aus.
       
       1 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kai von Appen
       
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