# taz.de -- Kommentar zu Air-Berlin: Der Kläffer ist zurück
       
       > Air-Berlin-Chef Mehdorn fordert Schadensersatz für das Flughafendebakel.
       > Absurder geht's kaum.
       
       In diesen Tagen können sogar Chefs von ungeliebten Unternehmen auf Mitleid
       hoffen. Ein Drogerieimperium bricht in atemberaubender Geschwindigkeit in
       sich zusammen, und man fragt sich: Hat der Firmenpatriarch Anton Schlecker
       – bei aller Kritik – das wirklich verdient? Hartmut Mehdorn, Chef von Air
       Berlin, verkündet, dass es bei Firmenmeetings keine Säfte, Kekse und nicht
       mal mehr Kaffee gibt. Dass es schlecht steht um Deutschlands zweitgrößte
       Fluglinie, weiß jeder. Aber so schlimm?!
       
       Wer nun meint, der fast 70-jährige Mehdorn wäre demütig geworden, irrt
       leider. Am Wochenende forderte er flott mal eine Garantieerklärung der
       Flughafengesellschaft für die Übernahme von Schadensersatz nach dem
       Flughafen-Debakel. Damit auf seine Fluglinie ja keine Kosten durch die
       Verschiebung der Eröffnung zukommen. Die soll lieber der Steuerzahler
       übernehmen. Zuvor hatte sich Mehdorn für längere Flugzeiten in Tegel stark
       gemacht. Die würden seiner Firma nutzen und die Anlieger des City-Airports
       nerven.
       
       ## Mehdorns miese Masche
       
       Mehdorn ist weiter genau jener Terrier, der mit seinem Gekläffe als Chef
       schon die Deutsche Bahn in Misskredit gebracht hat. Und der durch seinen
       Sparwahn die Berliner S-Bahn – eine Tochter der Deutschen Bahn – gegen die
       Wand gefahren hat. Hat eigentlich schon mal ein Berliner deswegen
       Schadensersatz von Mehdorn gefordert?
       
       Bleibt zu hoffen, dass er mit seinen unverschämten Forderungen diesmal
       nicht durchkommt. Und mit seinem Auftreten jede Menge Menschen von Flügen
       mit Air Berlin abhält – wie es ihm einst bei der Bahn gelang. Dann wäre
       zumindest der Umwelt geholfen.
       
       3 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bert Schulz
       
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