# taz.de -- E-Book-Markt wächst langsamer als gedacht: Drei Prozent statt Neun Prozent
       
       > Noch im vergangenen Jahr dachten Buchhändler, sie würden bald fast ein
       > Zehntel ihres Umsatzes mit E-Books machen. Nun haben sie ihre Prognose
       > drastisch nach unten korrigiert.
       
 (IMG) Bild: Ob sie auch zuhause so liest? E-Book-Leserin auf der Buchmesse in Leipzig.
       
       FRANKFURT/MAIN afp | Elektronische Bücher setzen sich bei Verbrauchern
       einer Studie zufolge langsamer durch als von der Branche erwartet.
       Deutschlands Buchhandlungen rechnen damit, bis zum Jahr 2015 rund 3,5
       Prozent ihres Umsatzes mit elektronischen Büchern zu machen, wie der
       Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Montag in Frankfurt am Main
       mitteilte. Noch im vergangenen Jahr seien die Händler von einem
       Umsatzanteil von 9,2 Prozent ausgegangen. 2012 machen elektronische Bücher
       voraussichtlich 1,2 Prozent der Einnahmen aus.
       
       Elektronische Bücher und Lesegeräte stießen weiterhin auf eine nur „geringe
       Nachfrage“, erklärte der Börsenverein. Deshalb seien auch die Erwartungen
       der Buchhandlungen an das neue Geschäftsfeld „gedämpft“.
       
       Bei den Lesegeräten würden künftig voraussichtlich Flachcomputer
       dominieren. 90 Prozent der befragten Experten in Verlagen gingen davon aus,
       dass künftig Tablet-PCs bei den Verbrauchern vorherrschen würden. Jedoch
       werde in der Buchbranche auch den speziellen E-Book-Lesegeräten – den
       sogenannten E-Readern - immer mehr Bedeutung beigemessen. 68 Prozent der
       befragten Experten gingen davon aus, dass diese sich bei den Verbrauchern
       durchsetzten. Vergangenes Jahr waren es demnach nur 54 Prozent. Die
       Bedeutung von PCs, Notebooks oder Smartphones für die E-Book-Lektüre habe
       hingegen abgenommen.
       
       Insgesamt setzte der Buchhandel in Deutschland im vergangenen Jahr 9,6
       Milliarden Euro um, wie der Börsenverein mitteilte. Dies habe einem
       Rückgang von 1,4 Prozent entsprochen. Damit sei das Geschäft zum ersten Mal
       nach sieben Jahren Wachstum geschrumpft. Der Umsatz mit E-Books hingegen
       habe sich gegenüber 2010 verdoppelt. Das wachsende Geschäft mit
       elektronischen Büchern habe aber den Umsatzrückgang insgesamt nicht
       auffangen können. Jedoch stehe das elektronische Buch mittlerweile „auf der
       Schwelle der Marktrelevanz“. Für die Studie befragte das
       Marktforschungsunternehmen GfK Verlage und Buchhändler.
       
       4 Jun 2012
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) E-Books sind keine Bedrohung: Andere Form, anderer Inhalt
       
       Das E-Book bietet neue Möglichkeiten, Inhalte zu präsentieren. Deshalb ist
       es keine Konkurrenz für das Buch, sondern eine Bereicherung.
       
 (DIR) Jahrestagung des Börsenvereins: Der Dorfknüppel weist den Weg
       
       Der Börsenverein des deutschen Buchhandels ringt mit dem elektronischen
       Buch. Auf seiner Jahrestagung diskutiert die Branche über die Grenzen der
       Legalität.
       
 (DIR) Kindle Touch im Verkauf: Gefangen im System Amazon
       
       Amazon macht es Kunden einfach, E-Books zu kaufen, aber nicht, sie zu lesen
       – und bleibt als Marktführer unangefochten. Der neue Kindle verbessert das
       Leseerlebnis ein wenig.
       
 (DIR) US-Kartellklage im E-Buch-Sektor: Preistreiber Apple
       
       Gegen Apple und fünf E-Buchverlage ist in den USA ein Kartellverfahren
       erhoben worden. Sie sollen mit Absprachen die Preise künstlich hochgehalten
       haben.
       
 (DIR) E-Book-Absatz in Deutschland: 1.000 Exemplare reichen für Platz 5
       
       Vor Weihnachten wurde E-Readern und E-Books in Deutschland der große
       Durchbruch prophezeit. Was ist aus diesen Ankündigungen geworden?