# taz.de -- Razzia gegen Bandidos in und um Berlin: Diesmal ohne Maulwurf
       
       > Großrazzia bei den Bandidos in Berlin und Brandenburg: Nach der
       > verpatzten Durchsuchung bei den Hells Angels hat sich die Polizei nun die
       > rivalisierenden Bandido-Rocker vorgenommen.
       
 (IMG) Bild: GSG-9-Beamte mit Bandido in Hennigsdorf.
       
       BERLIN dapd | Erneute Großrazzia im Rocker-Milieu: Mit rund 1.000 Beamten
       geht die Polizei in Berlin und Brandenburg gegen die Rockerbande Bandidos
       und deren Unterstützer vor.
       
       Bei der Aktion, die am Donnerstagmorgen um 5.00 Uhr begann, sollten 74
       Wohnungen und von den Rockern genutzte Gebäude durchsucht werden, wie ein
       Polizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd sagte. Darunter war
       ein Rockerclub im brandenburgischen Hennigsdorf bei Berlin bei dem unter
       anderem die Spezialeinheit GSG 9 im Einsatz war.
       
       Ziel sei es, gegen den organisierten Drogenhandel und die
       Bandenkriminalität vorzugehen. Mehrere Haftbefehle gegen die Mitglieder des
       Chapters Bandidos Del Este sollten vollstreckt werden. Ob auch gegen
       Club-Präsident Thorsten S. ein Haftbefehl vorliegt, konnte der Sprecher
       nicht sagen. An der Razzia waren den Angaben zufolge sowohl Polizisten aus
       Berlin und Brandenburg wie auch aus anderen Bundesländern beteiligt. Die
       Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit 2011 gegen die Rocker.
       
       Ein Verbot gegen das Chapter werde nicht ausgesprochen, sagte der Sprecher.
       Er betonte, dass der Einsatz bereits seit mehr als einem Monat geplant sei
       und nicht im Zusammenhang stehe mit Durchsuchungen und „dem Verbot eines
       anderen Rockerclubs“.
       
       Bereits Ende Mai war die Polizei in Berlin und Brandenburg gegen die mit
       den Bandidos verfeindeten Hells Angels vorgegangen, die in Berlin von
       Innensenator Frank Henkel (CDU) zudem verboten wurden. Wegen eines
       Maulwurfs war die Berliner Ortsgruppe der Hells Angels aber vorgewarnt. Sie
       löste sich vor der Razzia selbst auf und brachte Vermögen vor dem Zugriff
       in Sicherheit. Die Polizei ermittelt in den eigenen Reihen wegen
       Geheimnisverrats.
       
       Die mit dem Verbot verbundene Razzia in 30 Wohnungen und drei Lokalen blieb
       daher ohne große Erfolge. Die Beamten stellten acht Motorräder,
       verschiedene Hieb- und Stichwaffen und Mobiliar sicher. In Potsdam wurde
       erst am Dienstagabend ein Vereinsheim der Hells Angels durchsucht. Dort war
       es die zweite Razzia binnen weniger Tage. Unter anderem wurden eine
       Machete, vier Einhandmesser und Pfefferspray beschlagnahmt.
       
       7 Jun 2012
       
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