# taz.de -- Anti-Pinochet Proteste in Chile: „Verbrecher gegen Menschenrechte“
       
       > Tausende protestieren in Santiago gegen eine öffentliche Gedenkfeier von
       > Ex-Diktator Pinochet. Die Polizei geht mit Tränengas gegen die
       > Demonstranten vor.
       
 (IMG) Bild: Die chilenische Polizei geht mit Wasserwerfern gegen Demonstranten vor.
       
       SANTIAGO DE CHILE afp | Gegner einer Gedenkveranstaltung für Ex-Diktator
       Augusto Pinochet haben sich in Chile heftige Auseinandersetzungen mit der
       Polizei geliefert.
       
       In der Hauptstadt Santiago de Chile warfen vermummte Demonstranten Steine
       und Stöcke auf die Beamten. Die Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort
       war, setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Nach Angaben eines
       AFP-Korrespondenten war es eine der heftigsten Auseinandersetzungen der
       vergangenen Monate.
       
       Die Straßenschlachten ereigneten sich in der Nähe des Caupolicán-Theaters,
       wo sich mehr als tausend Anhänger Pinochets zu einer Gedenkveranstaltung
       für den Ex-Diktator versammelt hatten. Die Gegendemonstranten auf der
       Straße riefen mit Blick auf Pinochet immer wieder „Mörder! Mörder!“.
       
       Pinochet regierte Chile nach einem Militärputsch gegen den demokratisch
       gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende mit brutaler Gewalt.
       Während seiner Herrschaft von 1973 bis 1990 wurden mehr als 3000 Menschen
       ermordet oder verschwanden spurlos, 37.000 Menschen wurden gefoltert oder
       illegal inhaftiert.
       
       Pinochet wurde später wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen und
       illegaler Bereicherung angeklagt. Er starb im Jahr 2006 im Alter von 91
       Jahren, ohne je verurteilt worden zu sein.
       
       11 Jun 2012
       
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