# taz.de -- UN-Friedensplan für Syrien angemahnt: Risse in Russlands Bündnis mit Assad?
       
       > Rätselraten über Bewegung in der russischen Position: Russland sei zu
       > Gesprächen über einen Machtwechsel in Syrien bereit, sagt der Westen.
       > Doch der Aussenminister dementiert.
       
 (IMG) Bild: Baschar Al-Assad und Sergei Lawrow: Immer noch gute Freunde?
       
       MOSKAU/DAMASKUS afp | Angesichts der eskalierenden Gewalt in Syrien hat der
       Chef der UN-Beobachter die Konfliktparteien zur Umsetzung des
       UN-Friedensplans gemahnt. Beide Seiten müssten der UN-Mission eine Chance
       geben, sagte Generalmajor Robert Mood am Freitag in Damaskus. Syrische
       Regierungstruppen und Rebellen hätten in den vergangenen zehn Tagen die
       Gewalt bewusst gesteigert – mit Verlusten auf beiden Seiten und einer
       deutlichen Gefährdung der UN-Beobachter. Leidtragende sei die syrische
       Zivilbevölkerung.
       
       Der russische Außenminister Sergei Lawrow sagte, Gespräche mit dem Westen
       über einen Regierungswechsel in Damaskus habe es nicht gegeben und könne es
       nicht geben. Sollte US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland über derartige
       Gespräche zwischen den USA und Russland gesprochen haben, so sei dies
       falsch. Das stehe „in vollständigem Widerspruch“ zur russischen Position.
       „Wir sind nicht in Regierungswechsel über den UN-Sicherheitsrat oder
       politische Komplotte verwickelt“, fügte Lawrow hinzu.
       
       Nuland hatte am Donnerstag gesagt, „auch die Russen“ hätten über einen
       politischen Übergang in Syrien gesprochen. Der französische Außenminister
       Laurent Fabius teilte am Freitag mit, Moskau sei mittlerweile zu Gesprächen
       über einen Machtwechsel in Syrien bereit. Moskau stelle sich allerdings die
       Frage, wer Assad nachfolgen solle. „Darüber gibt es Gespräche“, sagte
       Fabius. Auch US-Außenministerin Hillary Clinton sprach von Bewegung auf
       russischer Seite.
       
       Die Europäische Union verbot die Ausfuhr von Gütern nach Syrien, die zur
       Unterdrückung der Bevölkerung eingesetzt werden können. Betroffen sind
       unter anderem ABC-Schutzmasken und Schutzanzüge, wie die
       EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton mitteilte. Der EU-Beschluss wird am
       Sonntag wirksam.
       
       15 Jun 2012
       
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