# taz.de -- Kommentar Sparpolitik: Unglaubwürdige Filzokratie
       
       > Ver.di-Funktionäre mit SPD-Parteibuch stimmten den fatalen Kürzungen zu,
       > nur um Genosse Scholz einen Gefallen zu tun.
       
 (IMG) Bild: Verteidigt seine „Agenda 2010“: Altkanzler Gerhard Schröder.
       
       Es hätte ein besinnlicher und feierlicher Abgang des geschätzten
       Ver.di-Landeschef Wolfgang Rose werden können. Doch nun ließ der Zoff um
       die Sparpolitik des SPD-Senats keine Harmonie auf der außerordentlichen
       Landesbezirkskonferenz aufkommen. Sogar der Kopf von Roses Stellvertreterin
       Angelika Detsch sollte zur Disposition gestellt werden, da sie den
       Sparbeschlüssen des Scholz-Senats zugestimmt hatte.
       
       Seit der Gründung herrschte bei Ver.di noch nie so ein raues Klima. Zu
       recht! Denn Ver.di macht sich unglaubwürdig, wenn der Öffentlichkeit und
       den Mitgliedern im öffentlichen Dienst suggeriert wird, gegen die
       Sparbeschlüsse zu sein, da das unerträgliche Arbeitsbedingungen für die
       Bediensteten bedeuten würde. Andererseits stimmen Ver.di-Funktionäre mit
       SPD-Parteibuch den fatalen Kürzungen zu, nur um Genosse Scholz einen
       Gefallen zu tun.
       
       Es sei nur erinnert, dass es derselbe Olaf Scholz war, der vor acht Jahren
       als SPD-Generalsekretär unter Bundeskanzler Gerhard Schröder die Agenda
       2010 und somit Hartz IV für Millionen durchsetzte und zugleich den
       Unternehmen Tür und Tor für billige Leiharbeit öffnete.
       
       Das sollten auch Gewerkschafter mit SPD-Parteibuch nicht vergessen, bevor
       in Hamburg zu allem Ja gesagt wird, ohne an die gravierenden Folgen zu
       denken.
       
       15 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kai von Appen
       
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