# taz.de -- Einnahmen gesunken: Weniger Steuern für Bund und Länder
       
       > Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im Mai erstmals seit zwei
       > Jahren gesunken. Das Finanzministerium spricht von einem Sondereffekt.
       > Außerdem schwächelt die Konjunktur.
       
 (IMG) Bild: Schrumpfende Einnahmen: Finanzminister Schäuble muss weniger Geld auskommen.
       
       BERLIN dapd/rtr | Zum ersten Mal seit zwei Jahren sind die Steuereinnahmen
       von Bund und Ländern im Mai wieder gesunken. Sie nahmen im Vergleich zum
       Vorjahresmonat um 4,3 Prozent ab, geht aus dem am Donnerstag
       veröffentlichten neuen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervor.
       Zuletzt hatte es im ersten Quartal 2010 sinkende Steuereinnahmen gegeben.
       
       Allerdings macht das Ministerium für den Rückgang nicht die abflauende
       Konjunktur verantwortlich. Er sei vor allem einer Umstellung bei den
       Steuern auf Dividendenausschüttungen geschuldet, die zu einer zeitlichen
       Verschiebung bei der Abführung der Steuer geführt habe. Sie kommt jetzt
       nicht mehr von der Bank, die die Dividenden auszahlt, sondern von den
       ausschüttenden Unternehmen.
       
       Insgesamt sei die Wachstumsdynamik der Steuereinnahmen aber „noch deutlich
       positiv“, heißt es in dem Monatsbericht. Danach lagen in den ersten fünf
       Monaten die Einnahmen ohne die gesondert erfassten Gemeindesteuern mit mehr
       als 211 Milliarden Euro um 3,6 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Die
       Dynamik liege „allerdings erheblich unter dem starken Wert des Vorjahres“
       von 9,2 Prozent, räumte das Ministerium ein.
       
       Zur Konjunkturentwicklung heißt es im Monatsbericht, die Daten deuteten auf
       einen verhaltenen Start ins zweite Quartal hin: „Dies spricht dafür, dass -
       nach dem unerwartet deutlichen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im
       ersten Vierteljahr - im weiteren Jahresverlauf wieder mit einer moderateren
       Entwicklung der wirtschaftlichen Aktivität zu rechnen ist.“ Im ersten
       Quartal hatte das BIP zum Vorquartal um 0,5 Prozent überraschend stark
       zugelegt. Für das zweite Quartal rechnen Konjunkturexperten mit einer
       Stagnation.
       
       21 Jun 2012
       
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