# taz.de -- Eskalation der Gewalt in Syrien: Blutiger Donnerstag
       
       > Syrien erlebte einen der blutigsten Tage seit dem Aufstandsbeginn. Rund
       > 170 Menschen, darunter 54 Soldaten, verloren ihr Leben. Der Infokrieg ist
       > entbrannt, Falschmeldungen mehren sich.
       
 (IMG) Bild: Viele Syrer rufen nach der UN, während das Land im Blut ertrinkt.
       
       DAMASKUS/WASHINGTON afp | Bei anhaltenden Kämpfen und schweren
       Zusammenstößen in Syrien sind allein am Donnerstag nach Angaben von
       Menschenrechtsaktivisten fast 170 Menschen getötet worden. Dem Leiter der
       Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, zufolge
       waren die meisten Opfer Zivilisten. Die USA und Großbritannien wiesen
       unterdessen Berichte über eine mögliche Immunität für Staatschef Baschar
       al-Assad zurück.
       
       Es handle sich um den blutigsten Tag seit des theoretischen Inkrafttretens
       des Waffenstillstands am 12. April und um „einen der blutigsten Tage seit
       dem Beginn der Revolte“ gegen die Regierung, sagte Abdel Rahman afp. Der
       Stelle zufolge wurden am Donnerstag mindestens 104 Zivilisten, 54 Soldaten
       und zehn Aufständische getötet. Die Organisation berief sich auf
       Augenzeugenberichte von vor Ort.
       
       Wer nicht mehr ertragen kann, was dem syrischen Volk angetan wird, kann
       über die von der taz in [1][Berlin und Beirut überprüften
       Nicht-Regierungsorganisation „Adopt-a-Revolution]" zumindest für das
       Überleben der Menschen im friedlichen Widerstand spenden.
       
       In der Region Homs wurden der Beobachtungsstelle zufolge mindestens 31
       Zivilisten getötet, in Daraa starben 24 Zivilisten und in der
       Rebellenhochburg Duma nahe der Hauptstadt Damaskus 30 Zivilisten. Von dort
       berichteten Einwohner von anhaltenden Schüssen, die bereits in den
       Morgenstunden begonnen hätten. Weitere Todesopfer wurden aus den Städten
       Aleppo im Norden und Deir Essor im Osten sowie aus Hama und Idlib gemeldet.
       Seit dem Beginn des Aufstands im März 2011 starben damit bereits mehr als
       15.000 Menschen. Die meisten von ihnen waren Zivilisten.
       
       Die Außenministerien in Washington und London wiesen unterdessen Berichte
       britischer Zeitungen zurück, wonach beide Länder über eine mögliche
       Immunität für Assad diskutiert hätten, sollte dieser die Macht abgeben. Es
       gebe „kein neues Angebot“ an Assad, erklärte das britische Außenamt. In
       Washington hieß es, die Geschichte sei „nicht wahr“. Unter anderem der
       Guardian und der Daily Telegraph hatten über derlei Pläne und eine mögliche
       Konferenz in Genf unter Vermittlung der UNO berichtet, zu der Assad reisen
       könne.
       
       22 Jun 2012
       
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