# taz.de -- Nato ermahnt Syrien: Erdogan will Assads Sturz
       
       > Die Nato verurteilt Syrien auf ihrer Sondersitzung: Der Abschuss eines
       > türkischen Kampfjets sei nicht hinnehmbar. Der türkische
       > Ministerpräsident fordert Assads Sturz.
       
 (IMG) Bild: Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan fordert den Sturz des syrischen Machthabers.
       
       BRÜSSEL/ISTANBUL dpa/dapd/afp | Der Nato-Rat hat den Abschuss eines
       türkischen Kampfflugzeuges durch Syrien als „inakzeptabel“ bezeichnet. „Wir
       verurteilen das in schärfster Weise“, sagte Nato-Generalsekretär Anders
       Fogh Rasmussen am Dienstag in Brüssel nach einer Sondersitzung des höchsten
       Bündnisgremiums.
       
       „Das ist ein weiteres Beispiel für die Missachtung der internationalen
       Normen, des Friedens, der Sicherheit und des Menschenlebens durch das
       syrische Regime.“ Die Nato werde sich weiterhin mit der Lage im östlichen
       Mittelmeer befassen.
       
       Auf die Frage, was die Nato bei einem erneuten Zwischenfall dieser Art tun
       werde, sagte er: „Ich erwarte ganz sicher, dass so etwas nicht wieder
       passieren wird.“ Die Nato müsste ansonsten „beraten, was sonst getan werden
       könnte“.
       
       Weitaus schärfer ist die Reaktion aus der Türkei: „Die Türkei unterstützt
       das syrische Volk mit allen nötigen Mitteln, bis es von Unterdrückung,
       Massakern, diesem blutdürstigen Diktator und seiner Clique befreit ist“,
       sagte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Zuvor hatte er
       mit scharfen Worten den Abschuss eines türkischen Militärjets durch Syrien
       verurteilt.
       
       Die Türkei werde Provokationen nicht ignorieren, sagte Erdogan bei einem
       Treffen seiner AKP-Partei. „Wir haben die Einsatzregeln für die türkischen
       Streitkräfte geändert. Wir werden auf alle Gesetzesverletzungen an unseren
       Grenzen reagieren“, warnte Erdogan in der live im türkischen Fernsehen
       übertragenen Sitzung.
       
       Jeder syrische Soldat, der sich der türkischen Grenze nähere, werde nun als
       Bedrohung betrachtet, fügte er hinzu.
       
       Einen Krieg wolle die Türkei wegen des Zwischenfalls am vergangenen Freitag
       jedoch nicht beginnen. Vielmehr werde eine Lösung mit friedlichen Mitteln
       angestrebt, versicherte Erdogan.
       
       „Wir werden jeden Schritt unternehmen, den uns das Völkerrecht ermöglicht."
       Er kündigte weitere Bemühungen in Zusammenarbeit mit China, Russland, dem
       Iran, den USA und der EU an.
       
       26 Jun 2012
       
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