# taz.de -- Streit der Woche: „Menschlich nah“
       
       > Merkel und Hollande können noch ein Erfolgsduo werden, meint die
       > stellvertretende Leiterin des Goethe-Instituts Lyon. Andere glauben
       > nicht, dass die beiden zusammenpassen.
       
 (IMG) Bild: Angela Merkel (rechts) und Francois Hollande.
       
       Die stellvertretende Leiterin des Goethe Instituts in Lyon glaubt daran,
       dass aus der deutschen Kanzlerin und dem französischen Präsidenten noch ein
       Erfolgsduo wird. „Obwohl Merkel und Hollande sich politisch fern sind, sind
       sie sich menschlich nah“, schreibt Gudrun Margotton in einem
       Meinungsbeitrag für das Wochenendmagazin der taz.
       
       „Beide werden gute Kompromisse finden.“ Doch auch wenn das Duo weiter eine
       führende Rolle spiele, werde diese weniger ausgeprägt sein als mit Sarkozy.
       „Man wird jetzt die anderen Eu-Ländern viel mehr einbeziehen müssen“,
       schreibt Margotton.
       
       Für die Schauspielerin Maryam Zarre aus Berlin ist die Verbindung zwischen
       Merkel und Hollande „keine Liebesheirat, aber hoffentlich eine erfolgreiche
       Zweckehe“. Beide würden einander brauchen, um „profigesteuerte Spekulanten
       Widerstand zu leisten, statt deren Handlanger zu sein“, schreibt sie in der
       taz.
       
       Weniger hoffnungsfroh ist der Engländer Stephen Clarke, Autor des
       Ratgebersbuches „Überleben unter Franzosen“. Er schreibt: „Hollande hat die
       Wahl gewonnen, weil er der Anti-Sarkozy-Kandidat war.“ Deshalb müsse er das
       mathematischen Gegenteil von Sarkozys Politik verfolgen. „Sarkozy meinte,
       Frankreich müsse 'mehr deutsch sein' werden. Deshalb muss es unter Hollande
       weniger deutsch werden.“ Hollande habe der Nation kostenlose Schmerzmittel
       versprochen: „Statt Geld zu sparen, wird er mehr ausgeben.“
       
       Der Manager eines bulgarischen Medienunternehmens, Boycho Latovski, sieht
       keine Partnerschaft: „Weil sich Merkel wünscht, dass Hollande sich ihr
       unterordnet“, schreibt er. Außerdem habe Hollande vor, mehr Geld
       auszugeben. Merkel aber sei ganz anderer Meinung: „Im Namen des Wachstums
       würde sie nicht zusätzliche Kredite billigen, weil sie ökonomische
       Schwierigkeiten befürchtet.“ Seine Prognose: „Er wird sich von Merkel und
       von den Märkten zähmen lassen, aber dadurch entsteht kein erfolgreiches
       Paar.“
       
       Die sonntaz-Frage „Werden Merkel und Hollande ein Erfolgsduo?“ diskutieren
       außerdem Chantal Mairesse von der Genshagen Stiftung für
       Deutsch-Französische Zusammenarbeit, Kerstin Andreae, stellvertretende
       Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag und San Dro Abbate, der die
       Frage auf der [1][Facebook-Seite der taz] kommentiert hat – in der
       [2][sonntaz] vom 30. Juni/1. Juli. Die sonntaz gibt es auch im
       [3][Wochenendabo].
       
       30 Jun 2012
       
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