# taz.de -- Twitter- und Presseschau zum EM-Aus: Doch der Mond kam herab
       
       > Die europäische Zeitungslandschaft feiert Italien nach seinem 2:1 gegen
       > Deutschland – und, natürlich, Mario Balotelli. Auf Twitter wird derweil
       > die deutsche Aufstellung diskutiert.
       
 (IMG) Bild: So feiert das Internet den neuen Super Mario.
       
       BERLIN dpa/dapd/taz | Das Spiel ist aus, aus, aus, Deutschland ist raus,
       raus, raus und die europäische Zeitungslandschaft überschlägt sich in Lob
       für, natürlich, Mario Balotelli (oder wie Journalisten ihn nennen:
       Super-Mario). Dazu weiter unten mehr.
       
       Denn zunächst ein Best-of der Reaktionen bei Twitter auf das Spiel. Hier
       stehen insbesondere Joachim Löw und seine Mannschaftsaufstellung im
       Mittelpunkt.
       
       .
       
       ## ITALIEN
       
       La Gazzetta dello Sport: „EXTRAORDI-MARIO: Balotelli-Show mit zwei Toren
       wie im Märchen. Er stemmte sich Italien auf die Schultern und brachte uns
       ins Finale. Ein Star ist geboren, dort, mitten aufs Feld gemeißelt wie eine
       griechische Bronzestatue der Playstation.“
       
       Corriere dello Sport: „Italienische Giganten. Ein Wahnsinns-Balotelli. Wir
       haben Deutschland eine Fußball-Lektion erteilt. Wir sind im Finale. Die
       Azzurri haben dem Land die Freude zurückgegeben.“
       
       La Stampa: „Wir sind der Fluch der Deutschen. Die Geschichte wiederholt
       sich. Deutschland bleibt am Boden, und Italien kommt weiter. Das Finale zu
       erreichen, das sah erst so aus, als müsse man eine Rakete zum Mond
       schießen. Doch der Mond kam herab, um eine Squadra zu streicheln, die in
       zwei Jahren nahezu aus dem Nichts neu aufgebaut worden ist.“
       
       La Repubblica: „Eine perfekte Partie, die magische Nacht des Super-Mario.
       Dieser Junge heißt Italien. Denn Italien, das steht jetzt auch für einen
       Schwarzen mit dem Akzent von Brescia. Der Sieg über Deutschland verlängert
       die Geschichte, und ins Finale gehts mit riesiger Moral.“
       
       Corriere della Sera: „Ein großes Italien, Deutschland muss sich Balotelli
       geschlagen geben. Es war die schönste Partie, eine Schönheit, entstanden
       aus dem Wissen um die eigenen Mittel, umgesetzt wie am Reißbrett
       ausgedacht. Alle haben alles gegeben, sind teilweise neugeboren in dieser
       Nacht.“
       
       ## SPANIEN
       
       El País: „Die Deutschen fielen ihrer Arroganz und ihrem Übermut zum Opfer.
       Sie dachten nur an eine Revanche gegen Spanien und vergaßen die Italiener.
       Von Özil war wenig zu sehen, dagegen führte Pirlo Regie in meisterhafter
       Manier.“
       
       El Periódico: „Balotelli versenkt Deutschland. Das Spiel der Teutonen
       erlitt einen verheerenden Kurzschluss. Die deutsche Elf war eine totale
       Enttäuschung.“
       
       Sport: „Balotelli war der Super-Mario. Von der Statistik her wird das Spiel
       als ein knapper Sieg der Italiener in die Annalen eingehen. Aber in
       Wirklichkeit hätte das Team von Cesare Prandelli die Deutschen mit einer
       Packung heimschicken können.“
       
       ## ENGLAND
       
       The Times: „Balotellis Brillanz schickt verstörtes Deutschland heim – für
       Balotelli war es die stolzeste Nacht seiner Karriere. Italien war im
       Traumland, Deutschland fassungslos.“
       
       The Guardian: „Warum immer er? Balotelli feuert Italien ins Finale - es war
       die Nacht, in der Mario Balotelli sich als seriöser, erwachsener Fußballer
       zeigte, der die besten Gelegenheiten verwerten konnte. Angedroht hatte er
       das schon mehrmals, aber nie hat er es mit so viel Effizienz durchgesetzt.“
       
       The Sun: „Simply the Chest.“
       
       ## FRANKREICH
       
       Direct Matin: „Wiedersehen im Finale – Der zweifache Torschütze 'Super
       Mario' hat nie so berechtigt seinen Spitznamen getragen; er hat sein Talent
       im besten Augenblick aufblitzen lassen, um ein ganzes Land an die Pforten
       des Paradieses zu schicken und im Alleingang die Hoffnungen der deutschen
       Mannschaft auf eine Revanche fürs verlorene Finale 2008 zu zerschlagen.“
       
       Le Parisien: „Balotelli lässt Deutschland stürzen - von diesem Spiel wird
       man drei Dinge in Erinnerung behalten. Erstens natürlich den unaufhaltsamen
       Sieg. Zweitens das, was nun wie ein Fluch erscheint, da Deutschland Italien
       immer noch nicht bei einem großen Wettbewerb geschlagen hat. Und drittens
       wird man sich einen großen Namen merken: den von Mario Balotelli.“
       
       ## POLEN
       
       Rzeczpospolita: „Warschau hatte Glück. Das letzte Match in Polen war das
       beste der EM. Noch einmal zeigten die Italiener schönen, offensiven
       Fußball. Der Held der Begegnung war Mario Balotelli. Italien hätte noch
       höher gewinnen können.“
       
       ## SCHWEIZ
       
       Blick: „Deutsche gedemütigt! Mister Bummbastic. Super-Mario Balotelli
       erlegt die Deutschen mit zwei Toren. Deutsche verlieren Spiel und Anstand.“
       
       Basler Zeitung: „Was für ein packender Fußballabend in Polens Hauptstadt,
       was für ein Resultat und was für eine Überraschung: Nicht das hochgelobte
       Deutschland, sondern Italien steht am Sonntag in Kiew im EM-Finale gegen
       Spanien.“
       
       ## TSCHECHIEN
       
       Blesk: „Bravotelli! Ein Stürmer hat mit zwei Treffern innerhalb von 16
       Minuten alles entschieden – Balotelli und Co. treffen auf Titelverteidiger
       Spanien, der vor dem verrückten italienischen Kanonier bereits zittert.“
       
       Právo: „Wenn es dem italienischen Fußball am schlechtesten geht, wenn er
       von Korruptions- und Wettskandalen überschattet wird, dann rückt die
       Nationalmannschaft entgegen aller Unkenrufe zusammen.“
       
       ## SCHWEDEN
       
       Aftonbladet: „Die Deutschen eroberten viele Herzen und gewannen Freunde.
       Aber zum Turniersieg brauchten sie auch Rückgrat, und das schienen sie
       unterwegs verloren zu haben. Schon wieder ein Sommermärchen, das sich in
       Rauch aufgelöst hat.“
       
       Expressen: „Der deutsche Fußball war noch nie so populär wie jetzt. Und der
       deutsche Fußball wurde noch nie so stark mit Niederlagen verknüpft wie
       jetzt. Aus arroganten Siegertypen sind liebenswerte Loser-Typen geworden.“
       
       ## DÄNEMARK
       
       B.T.: „Super-Super-Mario zeigte endlich, was in ihm steckt und schickte
       Deutschland nach Hause. Die Deutschen setzten viel zu spät mit ihren
       Angriffen ein. Reus war bester Deutscher und hatte die Energie, die den
       etablierten Stars fehlte.“
       
       Ekstra Bladet: „Die Italiener hielten mutig an ihrem Angriffsspiel fest.
       Ein phänomenales Halbfinale. Cesare Prandelli wurde belohnt dafür, dass er
       als einziger Trainer bei diesem Turnier etwas Neues gewagt hat.“
       
       ## UNGARN
       
       Magyar Nemzet: „Fußball ist ein Spiel, das die Deutschen nie gewinnen.“
       
       29 Jun 2012
       
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