# taz.de -- Bonuszahlungen auf Kosten der Steuerzahler: Topmanager müssen vor Grünen zittern
       
       > Die Grünen-Fraktion fordert, dass Konzerne Managergehälter nur noch bis
       > 500.000 Euro von Einnahmen abziehen dürfen. Gleichzeitig will sie
       > Mittelstand und kleine Firmen entlasten.
       
 (IMG) Bild: Hohe Managergehälter: Als Chef der Deutschen Bank hat Josef Ackermann bestens verdient.
       
       BERLIN taz | Die Grünen wollen Unternehmen dazu bringen, ihren Managern
       kleinere Gehälter zu zahlen. Wenn sie 2013 an die Regierung kommen, wollen
       sie „die volle Abzugsfähigkeit von Managergehältern auf 500.000 Euro und
       von Abfindungen auf eine Million Euro beschränken“. Dies geht aus
       Vorschlägen zur Unternehmensbesteuerung hervor, die die Abgeordneten
       Kerstin Andreae und Thomas Gambke am Dienstag vorstellten.
       
       Dies wäre ein relevanter Eingriff: Bisher können Unternehmen die Gehälter
       und Boni für Topmanager wie normale Personalkosten behandeln. Sie ziehen
       Millionengagen ebenso wie Gehälter von Arbeitern von ihren Einnahmen ab und
       versteuern den verbleibenden Gewinn.
       
       Ginge es nach den Grünen, dürften Firmen künftig nur noch Gehälter bis
       500.000 und Abfindungen bis zu einer Million Euro von Einnahmen abziehen.
       Alles, was ein Konzern Managern darüber hinaus zahlen würde, wäre reines
       Privatvergnügen – und würde den zu versteuernden Gewinn nicht schmälern.
       „So kann die Subventionierung von überzogenen Vergütungen, Boni und
       Abfindungen durch den Steuerzahler verhindert werden“, schreiben die
       Grünen.
       
       Das Papier nennt gut zwei Dutzend weitere Punkte, die die Grünen neu
       justieren wollen. Diese würden vor allem mittelständische Firmen entlasten.
       Internationale Großunternehmen könnten sich im Moment steuerlich besser
       stellen als kleine, lokal wirtschaftende Unternehmen, sagte Andreae. Dies
       sei nicht gerecht. Ein wichtiges Ziel der Vorschläge sei, sagten beide
       Politiker, alle Firmen gleichmäßig zu besteuern – unabhängig von der Größe,
       der Internationalität oder der Rechtsform.
       
       ## Steuergutschrift für Forschungsausgaben
       
       Die Grünen schlagen vor, nicht entnommene Gewinne von Einzelunternehmen und
       Personengesellschaften, die diese wieder investieren, steuerlich stärker zu
       begünstigen. Ebenso wollen sie eine Steuergutschrift für Forschungsausgaben
       von Kleinunternehmen bis 250 Mitarbeiter umsetzen. Vizefraktionschefin
       Andreae gehört zum Realoflügel der Grünen. Als die Partei über höhere
       Einkommensteuern diskutierte, kämpfte sie mit anderen Wirtschaftspolitikern
       gegen höhere Belastungen für Gutverdiener.
       
       Die Parteibasis beschloss – gegen den Widerstand der Realos –, den
       Spitzensteuersatz von aktuell 42 auf 49 Prozent ab einem Einkommen von
       80.000 Euro jährlich zu erhöhen. Dass die Grünen Personengesellschaften
       besserstellen, ist aus Andreaes Sicht eine notwendige Ergänzung. Ihr
       Argument: Eigentümer dieser meist kleinen Firmen dürften nicht zu stark
       belastet werden.
       
       4 Jul 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ulrich Schulte
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Finanzkrise
       
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