# taz.de -- Bundesrat verschärft Jugendstrafrecht: Kurzknast soll abschrecken
       
       > Neben einer Bewährungsstrafe sollen Jugendliche auch zu einem
       > Kurzaufenthalt im Knast verurteilt werden können. Der Bundesrat hat den
       > umstrittenen Warnschussarrest jetzt gebilligt.
       
 (IMG) Bild: Angeblich lehrreich: Ein paar Wochen Knast für jugendliche Straftäter.
       
       BERLIN rtr | Jugendliche können neben einer zur Bewährung ausgesetzten
       Strafe künftig für mehrere Wochen in einen sogenannten Warnschussarrest
       genommen werden. Der Bundesrat gab am Freitag in Berlin grünes Licht für
       ein vom Bundestag bereits im Juni verabschiedetes Gesetz.
       
       Durch den Warnschussarrest sollen dem Jugendlichen seine Verantwortung für
       das begangene Unrecht und die Folgen weiterer Straftaten verdeutlicht
       werden. Der hessische Bundesratsminister Michael Boddenberg (CDU) sagte,
       junge Straftäter könnten oft die Tragweite ihrer Tat nicht verstehen und
       empfänden eine Bewährungsstrafe als Freispruch. Während des
       Warnschussarrests sollten die Jugendlichen nicht nur verwahrt, sondern
       sozialpädagogisch betreut werden.
       
       Kritik kam von SPD-regierten Ländern. So hatte Nordrhein-Westfalen die
       Anrufung des Vermittlungsausschusses beantragt, scheiterte damit aber. Der
       nordrhein-westfälische Justizminister Thomas Kutschaty monierte, in vier
       Wochen Warnschussarrest könne eine langjährige negative
       Persönlichkeitsentwicklung nicht umgekehrt werden. Um
       Verantwortungsbewusstsein zu fördern, sei ein stimmiges, dauerhaftes
       Bewährungskonzept erforderlich. Arrest sei dagegen ein Störfaktor.
       
       Auch bei Fachleuten ist der Warnschussarrest umstritten, da in den
       Gefängnissen wenig erzieherische Angebote existieren und sie oft überfüllt
       sind.
       
       6 Jul 2012
       
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