# taz.de -- Plastik im Meer: "Ich bin ratlos"
       
       > Gegen die Vermüllung der Meere gibt es keine systematische Lösung, sagt
       > der Biologe und Naturschützer Thomas Clemens.
       
 (IMG) Bild: Trash-Art: Der BUND präsentiert Plastik-Müll aller Sorten, aufgesammelt am Lankenauer Weserufer
       
       taz: Herr Clemens, wird auf das Müllproblem in der Nordsee angemessen
       reagiert? 
       
       Thomas Clemens: Zumindest hat die Diskussion ein höheres Niveau als noch
       vor ein paar Jahren. Jetzt beginnt man, systematisch den Müll im Meer zu
       erfassen.
       
       Wie könnte man das Problem nachhaltig lösen? 
       
       Ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit dem Problem, aber ich bin ratlos.
       Trotzdem darf man den Kopf nicht in den Sand stecken. Die EU erwägt zurzeit
       ein Verbot von Plastiktüten europaweit. Wir müssen Ersatzstoffe für Plastik
       entwickeln, Stoffe, die biologisch abbaubar sind. Die Schifffahrtsbehörden
       sind mit der Kontrolle der Schiffe überfordert. Hier muss nachgebessert
       werden. Schiffsmüll muss im Hafen kostenlos entsorgt werden können.
       Internationale Abkommen müssen schärfer kontrolliert werden. Gefordert sind
       Bundes-, Landes- und Hafenbehörden, aber auch wir als Konsumenten. Müll am
       Strand und im Meer, das ist nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein
       ökonomisches und gesundheitliches Problem.
       
       Auf Mellum, dem Schutzgebiet ihres Mellumrates, wird seit Jahrzehnten Müll
       angeschwemmt. Warum lassen Sie den da liegen? 
       
       Es fehlt uns das Personal und das Geld. Wenn wir heute den Strand räumen,
       ist der morgen wieder voll. Viele Müllteile haben sich mittlerweile in die
       Landschaft integriert. Es bräuchte schwere Maschinen, um Netze oder anderes
       aus dem Sand zu ziehen.Welch Horror für ein Schutzgebiet!
       
       6 Jul 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Thomas Schumacher
       
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