# taz.de -- Stiftung Warentest prüft Bausparkassen: Glückssache Eigenheim
       
       > Die Stiftung Warentest verteilt schlechte Noten für Bausparberatungen.
       > Viele Angebote sind schlicht zu teuer und die Beratungsqualität schwankt
       > stark.
       
 (IMG) Bild: Von 22 Bausparkassen, die die Stiftung Warentest prüfte, wurden nur vier mit „gut“ bewertet.
       
       BERLIN taz | Eigentlich sollen Bausparverträge durch garantierte Zinssätze
       Sicherheit bei der Finanzierung eines Eigenheims oder einer Modernisierung
       geben. Ob das gelingt, hängt aber vom Zufall ab: Oft beraten Bausparkassen
       am Kunden vorbei, viele Angebote sind zu teuer und die Beratungsqualität
       ist uneinheitlich. Zu dem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in ihrem
       „Praxistest: Bausparen für Modernisierer“.
       
       Von 22 getesteten Bausparkassen wurden nur vier mit „gut“ bewertet.
       Gleichzeitig bekam jede vierte Beratung die Bewertung „mangelhaft“. „Gute
       Beratung wird so zum Glücksfall“, sagt Hermann-Josef Tenhagen,
       Chefredakteur der Zeitschrift Finanztest.
       
       Für den Versuch wurden Testkunden in jeweils sieben Filialen der 22
       Bausparkassen geschickt, um sich ein Angebot für eine Modernisierung
       erstellen zu lassen. Testsieger wurde mit der Note 1,6 Wüstenrot, selbst
       das schlechteste Testgespräch wurde noch mit „gut“ bewertet. Auf den
       Plätzen zwei und drei landeten die LBS Bremen und die LBS
       Baden-Württemberg.
       
       „18 der 22 Bausparkassen haben sich einen Totalausfall geleistet“, so
       Tenhagen. Deutlichen Verbesserungsbedarf gebe es bei der Huk Coburg, der
       LBS Ost, der Deutschen Bank und dem Schlusslicht LBS Rheinland-Pfalz. Alle
       vier wurden mit „mangelhaft“ bewertet. „Bei diesen Anbietern muss der Kunde
       darauf gefasst sein, eine Fehlberatung zu erhalten“, sagte Tenhagen.
       
       ## „Werden Hinweise genau analysieren“
       
       „Selbstverständlich können wir nicht mit allen Ergebnissen zufrieden sein.
       Die Bausparkassen werden diese Hinweise genau analysieren“, sagt Alexander
       Nothaft vom Verband der Privaten Bausparkassen. Allerdings habe die
       Stiftung Warentest auch einen sehr hohen Maßstab angelegt. Für die
       Bewertung berücksichtigten die Tester insbesondere die Qualität des
       Angebots, die Erfassung des Kundenstatus sowie Kundeninformationen und
       Verständlichkeit. Für jede mangelhafte Beratung gab es eine halbe Note
       Abzug.
       
       Die häufigste Fehlerquelle waren zu hohe Raten. So schlug eine Beraterin
       der Deutschen Bank Bausparkasse eine Rate von 750 Euro vor, obwohl die
       monatliche Belastung nach vorheriger Absprache 400 Euro nicht übersteigen
       sollte. In einigen Fällen wurde die festgelegte Bausparsumme um 10.000 Euro
       überschritten.
       
       „Die brauchte der Kunde gar nicht, so verdient nur die Bausparkasse mehr“,
       kritisiert Tenhagen. Einen Zusammenhang zwischen Provisionen für Berater
       und ihren Vorschlägen lasse sich dennoch nicht erkennen. Die Stiftung
       empfiehlt Verbrauchern, klare Vorgaben für die Summe, den Zeitpunkt und die
       Raten zu machen und mindestens zwei Vergleichsangebote einzuholen.
       
       18 Jul 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jasmin Kalarickal
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Stiftung Warentest kritisiert Bubble Teas: Zu viel Zucker im Perlentee
       
       Die Stiftung Warentest hat tief in den Becher geschaut – und vor allem
       Zucker gefunden. Bubble Tea ist ein Trendgetränk, dass alles andere als
       natürlich ist.
       
 (DIR) Sicherheit bei Smartphone-Programmen: Verkauf von persönlichen Daten
       
       Etliche Smartphone-Apps haben gravierende Datenschutz- und
       Sicherheitslücken, sagt Stiftung Warentest. Sie übertragen unverschlüsselte
       Daten und spähen Adressbücher aus.