# taz.de -- Klimacamps gegen neue Kraftwerke: Mit viel Energie gegen Kohle
       
       > In „Klimacamps“ wollen Umweltschützer bundesweit gegen Tagebau und
       > fossile Kraftwerke protestieren. Sie kündigen dabei auch zivilen
       > Ungehorsam an.
       
 (IMG) Bild: Zerstörte Landschaft: Der Tagebau Hambach in Nordrhein-Westfalen.
       
       BERLIN taz | Es geht ihnen um das Weltklima, globale Gerechtigkeit – und
       nicht zuletzt auch um ihren Lebensraum. In den drei großen deutschen
       Braunkohlerevieren veranstalten im August Umweltschützer sogenannte
       Klimacamps. Sie protestieren damit gegen den Tagebau und den Neubau von
       Kohlekraftwerken. Braunkohle steht für sie für eine „rückwärtsgewandte und
       menschenfeindliche Energiepolitik“.
       
       Im Rheinland und in der Lausitz, wo es 2011 schon Klimacamps gab, erwarten
       die Veranstalter jeweils rund 300 Teilnehmer. Im Antibraunkohlecamp in
       Hohenmölsen bei Leipzig werden nur 20 bis 30 erwartet. Man müsse wohl noch
       ein kritisches Bewusstsein aufbauen, sagt Annika Rothe vom Bündnis „Zukunft
       statt Braunkohle“.
       
       Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (Mibrag) betreibe sehr aktiv
       Öffentlichkeitsarbeit. „Sie preist die Braunkohle als Heilsbringer an“,
       ärgert sich Rothe. Das Unternehmen argumentiere vor allem mit Jobs. „Aber
       in einem modernen Kraftwerk werden doch weniger Arbeitskräfte gebraucht.“
       Überhaupt sei das doch ein „Totschlagargument“.
       
       Die Mibrag will im Süden Sachsen-Anhalts ein neues
       660-Megawatt-Kohlekraftwerk bauen und sucht dafür gerade nach Investoren.
       Die Aktivisten fürchten, dass dann auch ein neuer Tagebau eröffnet wird.
       Mehrere Ortschaften müssten dann umgesiedelt werden.
       
       ## Aktivisten blockierten Bahnstrecke
       
       In den Camps soll es Workshops, Diskussionen und Protestaktionen geben.
       Patrick Stötzel von der Kampagne „ausgeCO2hlt“, die das Klimacamp im
       Rheinland organisiert, kündigte „bunten Widerstand gegen den fossilen
       Kapitalismus und kriminelle Energiekonzerne“ an. Dazu dürften auch Aktionen
       zivilen Ungehorsams zählen. Im vergangenen Jahr blockierten Aktivisten die
       Bahnstrecke vom Tagebau Hambach zu Kraftwerken des RWE-Konzerns.
       
       Die Kritik richtet sich auch gegen Bundesumweltminister Peter Altmaier
       (CDU), der sich in dieser Woche erneut für den Bau neuer Kohlekraftwerke
       ausgesprochen hatte. Dass Braunkohle nötig ist, um die Stromversorgung
       sicherzustellen, glauben sie nicht.
       
       Besser sollte in Speichertechnologien und dezentrale Energieerzeugung
       investiert werden, sagt Christina Eichberger vom Lausitzer Camp. Und alle
       müssten Energie sparen. Und zwar drastisch.
       
       29 Jul 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sebastian Erb
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Hambacher Forst
       
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