# taz.de -- Hamburger SPD-Pläne: GAL gegen zweite Nordbank
       
       > Grüne befürchten riskante Spielwiese für ehrgeizige Landespolitiker.
       > Kleineres Institut reiche.
       
 (IMG) Bild: Schleswig-Holstein hat schon eine: Investitionsbank in Kiel.
       
       HAMBURG taz | Megaprojekte, die Landesmillionen schlucken – oder gar eine
       neue HSH Nordbank: Solche Szenarien malen die Hamburger Grünen an die Wand,
       wenn sie über die Pläne des SPD-Senats sprechen, eine Investitionsbank für
       den Stadtstaat zu gründen. Wie die Handelskammer halten sie ein solches
       Institut für überflüssig und riskant. „Wir wollen keine Spielbank für den
       Senat, sondern eine Förderbank für die Stadt“, sagt der GAL-Abgeordnete
       Anjes Tjarks. Diese könnte als Ansprechpartner für alle Wünsche der Firmen
       fungieren.
       
       Investitionsbanken gibt es in allen Bundesländern außer Hamburg. Sie sind
       zum Teil von den jeweiligen Landespolitikern genutzt worden, um
       Prestigeprojekte in den Sand zu setzen. Jüngere Beispiele sind der
       Nürburgring in Rheinland-Pfalz und das Fracht-Luftschiffprojekt Cargolifter
       in Brandenburg, bei denen die Länder zig Millionen Euro an Förderung
       verpulverten.
       
       Im benachbarten Schleswig-Holstein ist die Investitionsbank eine von drei
       Förderbanken. Sie berät Firmen bei Gründungen und Projekten und vergibt
       Kredite. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft stärkt das
       Eigenkapital von Unternehmen und die Bürgschaftsbank schließlich springt
       ein, wenn aussichtsreiche Vorhaben zu scheitern drohen, weil die Hausbank
       zusätzliche Sicherheiten fordert. In Hamburg gibt es ähnliche Strukturen
       mit der Bürgschaftsgemeinschaft und der Beteiligungsgesellschaft.
       
       Eine zusätzliche Investitionsbank, die günstige Kredite vergibt, hält die
       Hamburger Handelskammer für unnötig. Bezogen auf die erwirtschafteten Güter
       und Dienstleistungen werde in keinem Bundesland eine so hohe Kreditsumme
       ausgereicht wie in Hamburg. Auch beim Fördergeld liege die Hansestadt auf
       Rang drei, bei den Existenzgründungen sei sie Spitze. Eine Investitionsbank
       erscheine ihm als „Lösung auf der Suche nach einem Problem“, so Hans-Jörg
       Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Kammer.
       
       Die Grünen wenden sich deshalb dagegen, eine Investitionsbank zu gründen,
       die wie ehemals die HSH Nordbank unbegrenzt vom Land refinanziert wird.
       Sinnvoll sei es, Kreditwünsche von bis zu zwei Millionen Euro zu erfüllen,
       um die sich die Geschäftsbanken ungern kümmerten. Ob und in welchem Maß
       Förderaktivitäten in so einem Institut gebündelt werden sollten, müsse
       diskutiert werden.
       
       3 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gernot Knödler
       
       ## TAGS
       
 (DIR) HSH Nordbank
       
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