# taz.de -- Hohe Erwerbsquote bei Über-60-Jährigen: Roboten bis zur Rente
       
       > In Deutschland arbeiten immer mehr Menschen, die über 60 Jahre alt sind –
       > doppelt so viele, wie vor 20 Jahren. Auch bei den Jüngeren stieg die
       > Erwerbsquote an.
       
 (IMG) Bild: Ältere Erwerbstätige: Arbeiten statt entspannen heißt es für immer mehr Über-60-Jährige.
       
       NÜRNBERG afp | Die Erwerbsquote der 60- bis 64-Jährigen hat sich in den
       vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. Nach einer am Montag
       veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und
       Berufsforschung arbeiteten 1991 nur 20,8 Prozent der Menschen dieser
       Altersgruppe. 2010 waren es demnach schon 44,2 Prozent.
       
       Entscheidend zu dem Anstieg beigetragen habe, dass inzwischen mehr Frauen
       arbeiten als früher. Auch ein besserer Gesundheitszustand bei den Älteren
       und die veränderten Regelungen bei der Frühverrentung und dem Vorruhestand
       hätten dazu beigetragen.
       
       Die steigende Erwerbsquote der Frauen und Älteren reicht laut IAB aber
       nicht aus, um den demografischen Wandel langfristig auszugleichen. Die Zahl
       der sogenannten Erwerbspersonen, also die Summe aus Erwerbstätigen und
       Arbeitsuchenden, werde auf jeden Fall sinken. Bei realistischen Annahmen
       zur Entwicklung der Erwerbsbeteiligung und zur Zuwanderung werde der
       Rückgang bis 2025 gut drei Millionen und bis 2050 sogar rund zehn Millionen
       betragen.
       
       Die Erwerbsquote aller Menschen zwischen 15 und 64 Jahren in Deutschland
       stieg in dem untersuchten Zeitraum von 71,1 Prozent 1991 auf 76,5 Prozent
       2010. Obwohl durch den Geburtenrückgang die Zahl der 15- bis 64-Jährigen um
       1,2 Millionen gesunken sei, gab es dadurch 1,9 Millionen Erwerbstätige und
       Arbeitssuchende mehr als vor zwanzig Jahren.
       
       Gleichzeitig habe sich die Altersstruktur deutlich verschoben. Zuletzt
       waren 58 Prozent der Erwerbstätigen und Arbeitssuchenden älter als vierzig
       Jahre, 1991 lag der Anteil der Über-40-Jährigen erst bei 44 Prozent.
       
       6 Aug 2012
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Kosten für Zahnmedizin: Dritte Zähne kriegen keine Karies
       
       Aus demografischen Gründen werden die Kosten für zahnärztliche Behandlungen
       bis 2030 sinken, sagt die Regierung voraus. Weniger Zahnärzte soll es aber
       nicht geben.
       
 (DIR) Demografiestrategie der Bundesregierung: Breitbandanschluss in jedem Dorf
       
       Die Bundesregierung stellt ihre Demografiestrategie vor. Auf dem Land soll
       es "gleichwertige Lebensverhältnisse" geben. Doch es drohen auch große
       Probleme.
       
 (DIR) Demografie-Erhebung in Deutschland: Die Zukunft ist silbergrau
       
       Deutschland veraltet zunehmend. Faktoren wie Arbeit, Wohnen und Gesundheit
       ändern sich, Politik und Wirtschaft müssen sich anpassen. Ein Blick auf die
       nächsten 50 Jahre.