# taz.de -- Kommentar Schulessen: Essen gehört an die Schulen!
       
       > Ernährung ist allen wichtig. Doch so richtig Konsequenzen daraus ziehen
       > will keiner.
       
       Ja, Berliner Schulen haben eine Menge Probleme. Und so platt es auch
       klingt: Viele davon wären mit mehr Geld lösbar. Denn an guten Ideen für
       bessere Bildung mangelt es der Stadt ebenso wenig wie an guten Lehrkräften
       und guten SchülerInnen. Doch in der praktischen Umsetzung verhungern die
       SchülerInnen mangels ausreichender finanzieller Unterfütterung gerne mal am
       ausgetreckten Arm.
       
       Haha, Wortwitz: Denn das mit dem Verhungern passt leider genau zum
       Dauerproblem „Essen an Schulen“. Alle, die Ganztagsschulen wollen, wissen
       sehr genau, dass Mittagessen unbedingt dazugehört. Und dass, damit es
       Kindern und Jugendlichen schmeckt, sowohl appetitliche Darreichung als auch
       ein freundliches Ambiente nötig wären. Stattdessen bekommen viele Kinder
       eine bereits stundenlang warmgehaltene Pampe – teils in zu Mensen
       umfunktionierten Klassenzimmern. Die müssen sie dann in Schichten von 25
       Minuten verschlingen.
       
       ## Konsequenzen zieht keiner
       
       Erwachsene mäkeln gerne über Modelcastingshows, die Jugendliche in
       Magersucht und Bulimie treiben. Sie meckern über die wachsende Zahl von
       Kindern, die mit Chips und Fastfood schon als GrundschülerInnen
       übergewichtsbedingte Krankheiten haben und keinerlei Sport treiben. Klar,
       da versagen auch Eltern. Aber wo, wenn nicht in der Schule könnte man
       andere Vorbilder und Anregungen ins Spiel bringen?
       
       Ernährung ist uns wichtig. Doch so richtig Konsequenzen daraus ziehen will
       keiner. Denn das kostet – und Geld haben wir hier in Berlin ja nicht.
       Jedenfalls nicht für Schulen.
       
       6 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Alke Wierth
       
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