# taz.de -- Nach Äußerungen zur Rolle der Parlamente: Monti will es anders gemeint haben
       
       > Italiens Ministerpräsident Mario Monti sieht sich mit seinen Äußerungen
       > zu Parlamenten missverstanden. Er trete im Gegenteil für eine Verstärkung
       > der parlamentarischen Kontrolle ein.
       
 (IMG) Bild: Hin und her: Mario Monti.
       
       ROM dapd | Nach dem Wirbel um seine Äußerungen im Nachrichtenmagazin Der
       Spiegel hat der italienische Ministerpräsident Mario Monti die Wogen zu
       glätten versucht. Sein Interview mit Äußerungen zur Rolle der Parlamente in
       der europäischen Finanzkrise habe offensichtlich „einige Missverständnisse
       hervorgerufen“, hieß es am Montagabend in einer Mitteilung von Montis Büro
       in Rom.
       
       Er sei überzeugt, dass die parlamentarische Demokratie „für den Prozess der
       europäischen Integration“ grundlegende Bedeutung habe. Mit seinen Aussagen
       habe er in keiner Weise sagen wollen, dass parlamentarische Kontrollen der
       Regierungen verringert werden sollten, erklärte Monti. Er sei vielmehr für
       eine Stärkung derselben, auf nationaler wie auf europäischer Ebene.
       
       Politiker unterschiedlicher Parteien in Deutschland hatten als Reaktion auf
       das Interview deutliche Kritik an den Äußerungen Montis geübt. Im Spiegel
       hatte Monti gesagt, die Regierungen dürften sich von ihren Parlamenten
       nicht an die kurze Leine legen lassen, um Entscheidungen zur Eurorettung zu
       treffen.
       
       Er empfahl seinen europäischen Amtskollegen, sich ihre Handlungsfreiheit
       gegenüber den eigenen Parlamenten zu bewahren und sagte: „Wenn sich
       Regierungen vollständig durch die Entscheidungen ihrer Parlamente binden
       ließen, ohne einen eigenen Verhandlungsspielraum zu bewahren, wäre das
       Auseinanderbrechen Europas wahrscheinlicher als eine engere Integration.“
       
       7 Aug 2012
       
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