# taz.de -- Kommentar Reservekommandos der Bundeswehr: Gefährliche Entwicklung
       
       > Der Einsatz von Reservisten als Hilfspolizisten ist gefährlich, da sie
       > eine militärische Ausbildung haben. Und das Militär tickt einfach anders.
       
 (IMG) Bild: Einsatz für die Bundeswehr im Inneren: Der G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm.
       
       Die Urheber der Verfassung haben im Zuge der Remilitarisierung Deutschlands
       aus historischen Gründen Polizei und Militär einer strikten Trennung
       unterworfen. Nun soll das Tabu gebrochen werden, indem die Politik die
       Bundeswehr animiert, immer mehr Aufgaben im Inneren in den Fokus zu nehmen.
       
       Zugegeben: Bei schweren Naturkatastrophen wie Sturmfluten, Elbe-Hochwasser,
       Waldbränden und Schneeverwüstungen wie 1978 in Schleswig-Holstein wäre es
       kaum zu begründen, weshalb die Logistik, Technik und das Know-how der
       Bundeswehr nicht genutzt werden sollte, um Menschenleben zu retten oder
       schwere Verwüstungen zu verhindern. Wenn sich ein Panzer durch
       Schneeverwehungen frisst, ist das aber ein Einsatz ohne Waffen.
       
       Wenn jedoch die Reservisten-Kompanien - zumindest auch - in Amtshilfe zu
       polizeilichen Aufgaben herangezogen werden können, ist das äußerst
       gefährlich. Denn Reservisten haben eine rein militärische Ausbildung, und
       keine polizeilichen Kenntnisse.
       
       In Heiligendamm konnte man sehen, wie das Militär tickt, als es
       Tornado-Jäger im Tiefflug zur Einschüchterung über die Protest-Camps düsen
       ließ. Und noch eines legen die Planungen deutlich offen. Die Politik geht
       davon aus, dass es aufgrund der sozialen Schieflage zu Revolten und
       Aufständen kommen könnte. Es sollten aber die Ursachen und nicht das Volk
       bekämpft werden.
       
       10 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kai von Appen
       
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