# taz.de -- Baby-Bilder blocken: Jetzt löscht doch mal das Kind da vorne
> Für die einen sind Kinder der ganze Stolz, die anderen finden sie nur
> nervig. Mit der Chrome-Erweiterung unbaby.me kann man nun Facebook
> Babyfoto-frei machen.
(IMG) Bild: Die Extension „löscht Babys dauerhaft aus Ihrem Newsfeed – und ersetzt sie durch tolles Zeug“ – behauptet unbaby.me von sich.
„Überglücklich und erschöpft“, „Kaum zu glauben, meine Kleine ist schon
3!“, „Stolze 3500 Gramm und 53 cm groß!“, „Erster Schultag!“ – Na, keine
Lust mehr auf die Fotos vom Nachwuchs der Facebook-Freunde? Unerträglich
spießiges Familienglück? Kinder die alle gleich aussehen? Beim Spinat oder
Schokoladeneis essen? Igitt.
Eltern sind, was ihre eigenen Kinder angeht, mitunter etwas distanzlos, um
nicht zu sagen: aufdringlich gegenüber ihrem Freundeskreis, und sei er auch
nur virtuell. Nun sind Fotos und Wasserstandsmeldungen nicht jedermanns
Sache – aber gleich das ganzen Elterntier blockieren oder entfreunden wäre
vielleicht auch übertrieben.
Im Web-Store des Google-Browsers Chrome gibt es seit Anfang des Monats nun
[1][unbaby.me], ein Tool, das die Babyfotos in sozialen Netzwerken
ausblendet. Es setzt ein lustigeres oder cooleres oder zumindest anderes
Bild ein und hinterlässt dem Account-Inhaber die Nachricht: „Baby
entfernt“.
Unbaby.me hat innerhalb von zwei Wochen schon über 50.000 Facebook-Likes
und funktioniert über Stichwörter (vermutlich Tochter, Sohn, Baby, süß,
krabbeln usw.) – ein Prinzip, dass sich ausbauen ließe. Mit „lecker“ und
„gekocht“ könnte man damit unglaublich langweilige und unerkennbare Fotos
von Feinschmecker-Mahlzeiten herausfiltern. Oder mit „unterschreiben“,
„retten“, „spenden“ die zweitausendste Online-Petition für irgendwas.
Doch Facebook schlägt gegen die sich online zusammenrottenden Babyverachter
zurück. Es hat in seiner Timeline unter „Life Event“ und „Family &
Relationships“ die Option „Expecting a Baby“ eingeführt, „New Child“ gab es
natürlich schon. Man darf sich als Nächstes wohl auch noch auf
Ultraschall-Fotos freuen.
Taz.de-Mitarbeiter konnten die frohe Botschaft bisher allerdings noch nicht
über Facebook vermelden, was womöglich daran liegt, dass es die Option
erstmal nur in den USA oder nur unter der Prämisse, dass man zuvor
„Marriage“ oder zumindest aber „Engagement“ als Beziehungsstand vermeldet
haben muss, liegen könnte.
14 Aug 2012
## LINKS
(DIR) [1] http://unbaby.me/
## AUTOREN
(DIR) Julia Niemann
## TAGS
(DIR) Schwerpunkt Meta
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