# taz.de -- Jahrestag der Kapitulation: Japan ärgert seine Nachbarn
       
       > Der erste Besuch von japanischen Ministern am umstrittenen
       > Yasukuni-Schrein seit 2009 ärgert Peking. Zudem wurden auf einer
       > umstrittenen Inselgruppe chinesische Aktivisten verhaftet.
       
 (IMG) Bild: Umstrittenes Eiland: Auf den Senkaku- bzw. Diaoyu-Inseln wurden fünf Chinesen verhaftet.
       
       TOKIO afp | Mehrere Aktionen im Zusammenhang mit Geschichts- und
       Gebietsstreitigkeiten haben zu neuen Spannungen zwischen China und Japan
       geführt. Auf einer umstrittenen Inselgruppe im Ostchinesischen Meer nahm
       Japans Polizei am Mittwoch fünf chinesische Aktivisten fest. Der Besuch von
       zwei japanischen Ministern am umstrittenen Yasukuni-Schrein in Tokio am
       Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg stieß auf scharfe
       Kritik aus Peking.
       
       Die chinesischen Aktivisten wollten nach eigenen Angaben an der
       Inselgruppe, in deren Umgebung es große Rohstoffvorkommen geben soll,
       ursprünglich nur vorbeisegeln. Damit wollten sie den Anspruch Chinas auf
       die Inseln unterstreichen, die in Japan Senkaku und China Diaoyu genannt
       werden. Japans Küstenwache teilte dann jedoch mit, sieben der Aktivisten
       hätten eine der Inseln betreten, zwei seien dann wieder auf ihr Boot
       zurückgekehrt.
       
       Wenig später erklärte die Polizei, fünf Menschen seien wegen der Verletzung
       von Einreisebestimmungen festgenommen worden. Japanische Medien
       bestätigten, dass es sich dabei um die fünf chinesischen Aktivisten
       gehandelt habe. Einer der insgesamt 14 am Sonntag von Hongkong aus
       gestarteten Aktivisten sagte der Nachrichtenagentur AFP, die japanische
       Küstenwache habe ihr Boot zuvor über eine lange Zeit auf dem Meer
       eskortiert.
       
       Die japanischen Kabinettsmitglieder Jin Matsubara und Yuichiro Hata
       besuchten ebenfalls am Mittwoch den Yasukuni-Schrein zum Jahrestag von
       Japans Kapitulation im Zweiten Weltkrieg am 15. August 1945. Der Schrein
       ist ein Denkmal für die 2,5 Millionen während des Kriegs getöteten Japaner,
       allerdings werden dort auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher geehrt.
       
       Besuche von Mitgliedern der japanischen Regierung hatten in China und auf
       der koreanischen Halbinsel in der Vergangenheit immer wieder für Empörung
       gesorgt. Seit die Demokratische Partei im Jahr 2009 die Wahlen gewann,
       besuchte kein Minister den Schrein.
       
       Chinas Außenministerium erklärte nun, die Frage sei, ob Japan zu seiner
       Geschichte „imperialer Aggression“ stehe und die „Gefühle der Opfer in
       asiatischen Ländern wie China respektieren kann“. Die Regierung in Tokio
       müsse „konkrete Schritte unternehmen, um die chinesisch-japanischen
       Beziehungen zu bewahren“.
       
       Nicht nur Japans Beziehungen zu China, sondern auch zu Südkorea sind
       derzeit ohnehin angespannt. Mit Seoul gibt es Streit um eine Inselgruppe im
       Japanischen Meer, die auf Koreanisch Dokdo und auf Japanisch Takeshima
       heißt. Südkoreas Präsident Lee Myung Bak hatte die Inselgruppe am Freitag
       trotz Protesten der japanischen Regierung besucht, die daraufhin ihren
       Botschafter aus Seoul
       
       15 Aug 2012
       
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 (DIR) China
       
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