# taz.de -- IT-Sicherheit: Friedrich fürchtet Cyberangriffe
       
       > Bundesinnenminister Friedrich führt derzeit mit Branchenvertretern
       > Gepräche zur IT-Sicherheit. Er will prüfen, ob eine neue gesetzliche
       > Regelung notwendig ist.
       
 (IMG) Bild: Findet Sicherheit im Internet super: Innenminister Friedrich prüft den Bedarf nach einem neuen IT-Sicherheitsgesetz.
       
       BERLIN dapd | Aufgrund der steigenden Zahl von Attacken aus dem Internet
       gegen Behörden und Unternehmen prüft das Bundesinnenministerium die
       Notwendigkeit eines neuen Sicherheitsgesetzes.
       
       „Wir stellen fest, dass das Ausmaß und die Schwere von Cyber-Angriffen auf
       staatliche Institutionen und Unternehmen weiter zunimmt“, sagte
       Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) der Nachrichtenagentur dapd. Ziel
       der feindlichen Aktivitäten sei Sabotage und Spionage. Der Minister führt
       derzeit Gespräche mit verschiedenen Branchen zu dem Thema. Dabei will er
       sich ein Bild über Stärken und Schwächen vorhandener Sicherheitskonzepte
       machen.
       
       Vor allem gehe es um die Ausarbeitung und Einhaltung notwendiger
       Sicherheitsstandards: „Viele Branchen verfügen bereits über eigene
       IT-Sicherheitskonzepte. Aber möglicherweise gibt es noch die eine oder
       andere Lücke, die wir schließen müssen.“ Der Innenminister kündigte an: „Ob
       wir ein neues IT-Sicherheitsgesetz brauchen und mit welchen Regelungen,
       werde ich am Ende meiner Gespräche entscheiden.“
       
       ## Angriffe auf Bundesregierung
       
       Sicherheitsexperten zufolge werden allein Institutionen des Bundes zwischen
       drei bis fünf Mal pro Tag aus dem Cyberspace angegriffen. Die Aggressoren
       und Spione haben es vor allem auf Bereiche abgesehen, die sich mit
       Wirtschaft, Forschung und Innovation befassen. Sie interessieren sich für
       Geldflüsse, politische Strategien und technisches Know-how.
       
       Große Sorge bereitet den westlichen Regierungen die Sicherung der
       kritischen Infrastruktur, darunter Energienetze, Bank- und Geldsysteme
       sowie die Telekommunikation. Seit Jahren rüsten die Regierungen ihre
       staatlichen Abwehrzentren gegen Cyber-Angriffe auf. Bei den Unternehmen
       gibt es nach Einschätzung von Experten eine große Dunkelziffer, da diese
       sich oft scheuen, öffentlich Mängel im Sicherheitssystem einzuräumen.
       
       „Wir müssen alle Unternehmen in die Betrachtung einbeziehen, die eine
       systemische Funktion haben und über eine kritische Infrastruktur verfügen,
       etwa im Bereich der Stromversorgung und Kommunikation oder im Bereich von
       Finanzwirtschaft und Logistik“, sagte Friedrich und forderte, den Behörden
       müssten in Zukunft „schwere Cyber-Angriffe und weitreichende
       IT-Sicherheitsvorfälle gemeldet werden“.
       
       16 Aug 2012
       
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