# taz.de -- BER-Aufsichtsrat tagt: Krisentreffen ohne Ende
       
       > Erneut dauert die Sitzung des Flughafen-Aufsichtsrats stundenlang. In
       > Sachen Schallschutz lenken die Verantwortlichen offenbar ein.
       
 (IMG) Bild: Hier muss keiner darben: Brandenburgs Infrastruktur-Staatssekretär Rainer Bretschneider bringt den Fahrern der Aufsichtsratsmitglieder Schnittchen raus.
       
       Krisentreffen nach der Pannenserie am neuen Berliner Hauptstadtflughafen:
       Vertreter der Länder Berlin und Brandenburg sowie des Bundes haben am
       Donnerstag auf der Baustelle stundenlang Wege aus der Misere gesucht. Eine
       zentrale Frage dabei war, wie die Mehrkosten von bis zu 1,177 Milliarden
       Euro aufgebracht werden können. Die Sitzung dauerte am Abend an.
       
       Nach Informationen aus Gesellschafterkreisen gab es sowohl in der
       Finanzfrage als auch beim Streit um den Lärmschutz für Anwohner
       Fortschritte. Der Schallschutz soll wohl nach den Vorgaben des
       Oberverwaltungsgerichts (OVG) umgesetzt werden, berichtete die Morgenpost
       vorab. Auf die Regelung hätten sich die Gesellschafter – Bund, Berlin und
       Brandenburg – bereits vor Beginn der Aufsichtsratssitzung verständigt.Wann
       der Flughafen tatsächlich in Betrieb geht, war am frühen Abend weiterhin
       offen. Offiziell gilt der 17. März 2013. Der neue Technikchef Horst Amann
       sollte den Aufsichtsräten mitteilen, ob der März-Termin trotz der Probleme
       an der Brandschutzanlage zu halten ist. Er hat sich aber Zeit bis zur
       nächsten Sitzung Mitte September einräumen lassen.
       
       Vor der Sitzung war erwogen worden, weiteres Steuergeld in das
       Prestigeprojekt zu pumpen. Bis die EU grünes Licht für die Beihilfe gibt,
       sollten die Flughafen-Eigentümer Berlin, Brandenburg und der Bund die
       Garantie für einen Überbrückungskredit übernehmen. Gegen staatliche Hilfen
       formiert sich in der schwarz-gelben Bundesregierung aber Widerstand. Vor
       allem die FDP spricht sich dagegen aus, auch in der Union gibt es
       Vorbehalte. Der staatliche Flughafenbetreiber hat Schwierigkeiten, neue
       Kredite zu bekommen, ist nach eigenen Angaben aber noch bis Jahresende
       flüssig. Der Vorsitzende der Berliner SPD-Fraktion, Raed Saleh, fordertevon
       Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Bekenntnis zum Hauptstadtflughafen.
       Sie dürfe nicht zulassen, dass die schwarz-gelbe Koalition im Bund
       „geschäftsschädigend“ die Bonität des Airports infrage stelle.
       
       Der 15-köpfige Aufsichtsrat um die Regierungschefs von Berlin und
       Brandenburg, Klaus Wowereit und Matthias Platzeck (beide SPD) steht unter
       Druck. Platzeck und Wowereit sehen sich Forderungen ausgesetzt, ihre Posten
       in dem Kontrollgremium abzugeben. (dpa, dapd)
       
       16 Aug 2012
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Debatte um Flughafeneröffnung: Bestimmter Stillstand in Berlin
       
       Ein Berliner Zeitungsbericht spekuliert beim Großflughafen über einen
       Eröffnungstermin im Frühjahr 2014. Darauf reagieren die Verantwortlichen
       extrem angefressen.
       
 (DIR) Start für Berliner Flughafen weiter unklar: Willy weiter in der Warteschleife
       
       Der Aufsichtsrat der Berliner Flughafengesellschaft weiß es auch nicht. Bei
       der Sitzung am Donnerstag wurde die Entscheidung über den Eröffnungstermin
       auf den 14. September vertagt.
       
 (DIR) Kommentar BER-Desaster: Ganz große Flughafen-Koalition
       
       Bundespolitiker drohen, dem BER den Geldhahn zuzudrehen. Ernst nehmen kann
       man das beim besten Willen nicht.