# taz.de -- Assange in Ecuadors Botschaft: Briten lassen ihn nicht raus
       
       > Die Regierung Großbritanniens lehnt es ab, Wikileaks-Gründer Julian
       > Assange nach Ecuador ausreisen zu lassen. Die USA sagen, sie wollen sich
       > aus der Sache lieber raushalten.
       
 (IMG) Bild: Da kommt keiner durch.
       
       QUITO dapd | Ecuador gewährt Julian Assange Asyl, der Wikileaks-Gründer hat
       aber aufgrund der britischen Haltung kaum eine Chance, dorthin zu kommen.
       London lehnte es am Donnerstag kategorisch ab, dem 41-jährigen Australier
       freies Geleit zu gewähren. Dessen Rechtsmittel gegen eine Auslieferung an
       Schweden sind ausgeschöpft. Dort soll Assange zu Vergewaltigungsvorwürfen
       befragt werden. Die USA erklärten, sie hielten sich aus dem
       britisch-ecuadorianischen Streit heraus.
       
       Dabei sind es Assanges Befürchtungen, Schweden könnte ihn in die USA
       abschieben, die dem Fall besondere Brisanz geben. Assange hatte vor zwei
       Jahren den Zorn der US-Regierung auf sich gezogen, als seine
       Enthüllungsplattform Wikileaks Hunderttausende geheime Dokumente über den
       Krieg im Irak und in Afghanistan veröffentlichte.
       
       Assange, der sich seit dem 19. Juni in der ecuadorianischen Botschaft in
       London aufhält, sagte, die Asylentscheidung Ecuadors sei ein „historischer
       Sieg“. „Unser Kampf hat aber erst begonnen“, sagte er. „Die beispiellosen
       US-Ermittlungen gegen Wikileaks müssen gestoppt werden.“ Assange erinnerte
       daran, dass ein Wikileaks-Informant, Bradley Manning, „über 800 Tage ohne
       Prozess festgenommen ist“.
       
       Ecuador beantragte wegen Assange eine Sitzung der Organisation
       Amerikanischer Staaten (OAS). Die USA und Kanada lehnten den am Donnerstag
       (Ortszeit) in Washington eingereichten Vorschlag ab, andere Mitglieder des
       ständigen Rates unterstützten ihn. Ob es nun am kommenden Donnerstag (23.
       August) eine Sitzung über Assange geben wird, soll am Freitag entschieden
       werden.
       
       Die zwölf Mitglieder zählende Union Südamerikanischer Staaten (UNASUR)
       wurde dagegen vom geschäftsführenden Vorsitzenden Peru zu einer
       außerordentlichen Sitzung einberufen. Sie soll am kommenden Sonntag im
       ecuadorianischen Guyaquil über die diplomatische Krise beraten.
       
       Eine Sprecherin des US-Außenministeriums, Victoria Nuland, sagte zu dem
       Fall: „Das ist eine Angelegenheit zwischen den Ecuadorianern, den Briten
       und den Schweden.“
       
       17 Aug 2012
       
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