# taz.de -- Zwei Demos in Berlin: Gegen Islamophobe und Israelfeinde
       
       > Gegen die islamophobe Provo-Aktion von „Pro Deutschland“ haben in Berlin
       > 1.000 Menschen demonstriert. Beim Protest gegen den israelfeindlichen
       > „Al-Quds-Tag“ waren es nicht so viele.
       
 (IMG) Bild: Zu Deutsch: „Tschüss, Pro Deutschland.“
       
       BERLIN dpa/dapd | Mehr als 1.000 Menschen haben am Samstag in Berlin
       friedlich gegen die rechtsextreme Splitterpartei Pro Deutschland
       demonstriert. Zu größeren Zwischenfällen kam es den drei Kundgebungen vor
       verschiedenen Moscheen nicht. Im Stadtteil Neukölln warfen einzelne
       Teilnehmer Flaschen und Farbeier auf die Islamophoben. Die Anhänger von Pro
       Deutschland hielten Mohammed-Karikaturen hoch und zeigten Schilder mit
       durchgestrichenen Moscheen.
       
       In Bonn hatte es im Mai nach einer ähnlichen Demonstration heftige
       Ausschreitungen gegeben. In Solingen wurden auch Polizeibeamte verletzt. Im
       Islam sind Bilder von Gott oder den Propheten verboten. Zu den
       Gegendemonstrationen in Berlin hatten Parteien, Gewerkschaften und linke
       Gruppen aufgerufen. Stadtweit waren rund 1.800 Polizisten im Einsatz, um
       die Demonstranten auseinanderzuhalten.
       
       Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) sagte vor der Moschee im Stadtteil
       Wedding, die Stadt reagiere besonnen auf die Demonstrationen von Pro
       Deutschland. „Wer Provokation sät, darf nicht das ernten, was er sich davon
       erhofft.“ Ein Polizeisprecher bezeichnete den Protest als „friedlich und
       bunt“. Die muslimische Gemeinde hatte nicht zu einer Gegendemonstration
       aufgerufen.
       
       Unterdessen beteiligten sich an der israelfeindlichen Al-Quds-Demonstration
       verschiedener muslimischer Gruppierungen nach Polizeiangaben 1.100 Menschen
       beteiligt. Zu zwei Gegenkundgebungen hatten sich einige Hundert Menschen
       versammelt. Unter dem Motto „Gegen Antisemitismus - Solidarität mit Israel“
       hatte unter anderem das Jüdische Forum für Demokratie und gegen
       Antisemitismus zu einer Gegendemonstration aufgerufen.
       
       Al-Quds ist der arabische Name für Jerusalem. Der Feiertag geht auf den
       iranischen Revolutionsführer Ajatollah Khomeini zurück, der 1979 alle
       Muslime zur Solidarität mit den Palästinensern aufgerufen hatte.
       Hintergrund ist die Besetzung Ost-Jerusalems durch Israel während des
       Sechstagekrieges 1967.
       
       18 Aug 2012
       
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