# taz.de -- Kommentar Sicherungsverwahrung: Jeder kämpft für sich alleine
       
       > Was wie eine Kooperation zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein
       > aussieht, ist letztlich nur Geschacher über Angebot und Nachfrage.
       
 (IMG) Bild: Sieht aus wie Knast, soll sich aber nicht so anfühlen: Trakt für Sicherungsverwahrte in der JVA Fuhlsbüttel.
       
       Die Kooperation zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein wird die
       Unterbringung der Sicherungsverwahrten nicht zu einer gemeinsamen Sache der
       Länder machen. Denn was wie Zusammenarbeit aussieht, ist letztlich nur
       Geschacher über Angebot und Nachfrage. Sobald Hamburg seine Plätze in der
       JVA Fuhlsbüttel selbst braucht, müssen die Schleswig-Holsteiner ihre
       Verwahrten wieder zurücknehmen - oder es wird eben teurer. Das schafft
       unschöne Abhängigkeiten zwischen Ländern mit und ohne eigene Plätze für
       Sicherungsverwahrte - klar, wer am längeren Hebel sitzt.
       
       Die Schleswig-Holsteiner können immerhin noch in die Waagschale werfen,
       dass sie selbst bauen, wenn man sich nicht einigt. Bremen hat diese Option
       nicht und Niedersachsen hält das Angebot knapp, in dem sie nur wenig mehr
       Plätze, als selbst benötigt, schaffen.
       
       Wenn es wirklich den Willen zur Zusammenarbeit gäbe, dann müssten alle
       Beteiligten erst mal Zahlen über die Entwicklung der Kriminalitätsrate und
       damit der Haft- und Sicherungsverwahrtenzahlen vorlegen. Aber es heißt nur,
       das Geschäft mit der Kriminalität sei unsicher und man wisse nicht, wie es
       in zehn Jahren aussehe. Unverständlich, warum gerade hier keine Prognosen
       möglich sein sollen.
       
       So bleibt der Bedarf an Plätzen im Dunkeln. Gemeinsame Investitionen und
       damit auch geteilte Verantwortung wird es nicht geben.
       
       19 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ilka Kreutzträger
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Sicherheitsverwahrung
       
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