# taz.de -- Gladbach in Champions-League-Quali: „Ein Spiel dauert länger als 30 Minuten“
       
       > Nach einer 1:3-Niederlage gegen Dynamo Kiew kann Borussia Mönchengladbach
       > den Einzug in die Champions League vermutlich abschreiben. Dabei führte
       > der Verein nach 13 Minuten.
       
 (IMG) Bild: Ups! Luuk de Jong (r.) schießt ins eigene Tor.
       
       MÖNCHENGLADBACH dpa | Borussia Mönchengladbach hat sein internationales
       Comeback nach 16 Jahren verpatzt und muss den erstmaligen Einzug in die
       Gruppenphase der Champions League fast schon abschreiben. Die
       Fußball-Mannschaft von Trainer Lucien Favre verlor am Dienstag gegen Dynamo
       Kiew verdient mit 1:3 (1:2) und steht vor dem entscheidenden
       Qualifikations-Rückspiel am nächsten Mittwoch in der Ukraine unter riesigem
       Druck.
       
       „Wir haben ziemlich gut gespielt und ein schönes Tor gemacht. Aber man darf
       die Konzentration nicht verlieren“, resümierte Favre. „Ein Spiel dauert
       nicht 30, sondern 90 Minuten“, meinte der Schweizer angesichts der
       dynamischen Gladbacher Anfangsphase. Derzeit fehle aber einfach die
       Durchschlagskraft im Spiel des Bundesligisten. „Es wird jetzt sehr, sehr
       schwer für das Rückspiel.“
       
       Im Borussia-Park sorgte Alexander Ring (13. Minute) nach starker Vorarbeit
       von Juan Arango für die verdiente Führung. Gladbach in seinem 125.
       Europapokalspiel konnte allerdings nur anfangs sein variables Flügelspiel
       umsetzen. Für das deutlich cleverere Dynamo waren noch in der ersten Hälfte
       Kapitän Taras Michalik (28.) und Andrej Jarmolenko (36.) erfolgreich; nach
       dem Wechsel traf Luuk de Jong (81.) ins eigene Tor.
       
       Borussias Coach Favre änderte seine Startelf im Gegensatz zum
       Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal gegen Alemannia Aachen (2:0) nur auf einer
       Position: Für Patrick Herrmann spielte auf der rechten Außenbahn der Finne
       Ring. Alle drei Stareinkäufe standen zudem wieder erwartungsgemäß in der
       Anfangsformation: Alvaro Dominguez, Granit Xhaka und Jong. Bei Dynamo saß
       der Hertha-Einkauf Raffael zunächst auf der Ersatzbank, kam aber in der 78.
       Minute ins Spiel.
       
       „Wir machen uns nicht klein“, hatte Favre von seinem Team Mut im Duell mit
       dem 26-fachen Meister gefordert. Couragiert legte der Bundesligavierte vor
       einer euphorischen Kulisse auch los. Dass das Team von Trainer Juri Sjomin
       schon im Rhythmus ist und bislang acht Pflichtspiele absolviert hat – davon
       bis auf das letzte alle gewonnen – war zumindest zu Beginn kaum zu
       erkennen.
       
       Für den Traumstart der engagierten Gladbacher sorgte Ring. Nach herrlichem
       Diagonalpass von Arango düpierte er Dynamo-Verteidiger Danilo Silva und
       erzielte aus rund 14 Metern sein erstes Pflichtspieltor für die Borussia.
       Den unerwarteten Ausgleich markierte Michalik. Nach einem Eckball von
       Miguel Veloso fälschte Gladbachs Kapitän Daems einen Schuss aus etwa 22
       Metern ab.
       
       Kiews Sturmhoffnung Andrej Jarmolenko versetzte Gladbach, das immerhin
       sechs international erfahrene Spieler in der Startelf hatte, den nächsten
       Tiefschlag. Der unglückliche Daems konnte nach einem unnötigen Ballverlust
       im Mittelfeld einen Pass auf den 22-Jährigen nicht unterbinden; der
       Angreifer traf aus elf Metern.
       
       Arango läutete mit zwei Schüssen (60./62.) die Schlussoffensive der
       international unreiferen Gladbacher ein. Favre schickte in der 69. Minute
       in Herrmann (für Ring) und Hanke (für Igor de Camargo) noch einmal weitere
       Angriffskräfte aufs Feld, um beim ersten internationalen Auftritt seit dem
       19. Oktober 1995 eine Pleite der "Fohlen" zu verhindern - doch am Ende
       vergebens.
       
       22 Aug 2012
       
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