# taz.de -- Neues Resettlementprogramm: Erste Flüchtlinge angekommen
       
       > Deutschland nimmt 195 Flüchtlinge des Libyenkriegs auf. Sie sind die
       > Ersten, die im Rahmen des neuen Resettlementprogramms nach Deutschland
       > kommen.
       
 (IMG) Bild: Mit Merchandise ausgestattet: Einer der Flüchtling am Hannoveraner Flughafen.
       
       BERLIN dpa | In Hannover sind am Montag 195 in Tunesien gestrandete
       Afrikaner eingetroffen, die in Deutschland dauerhaft Aufnahme finden
       sollen. Die Männer und Frauen, die vor allem aus dem Sudan, Somalia und
       Eritrea stammen, landeten mit einer Chartermaschine aus Djerba am Flughafen
       Hannover. Sie waren während des Libyen-Kriegs in ein Lager in Tunesien
       geflüchtet und sind die ersten Flüchtlinge, die im Rahmen des 2011 von der
       Innenministerkonferenz beschlossenen neuen Ansiedlungsprogramms nach
       Deutschland kommen.
       
       Das sogenannte Resettlementprogramm sieht vor, dass bis Ende 2014 insgesamt
       900 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen
       werden. Unter den Einreisenden sind vor allem Familien sowie
       Alleinerziehende mit Kindern. 55 der 195 Einreisenden sind laut Bundesamt
       für Migration 17 Jahre oder jünger.
       
       Nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums sollen 172 der
       angekommenen Flüchtlinge in das Aufnahmelager Friedland gebracht werden, wo
       sie auf das Leben in Deutschland vorbereitet werden sollen. Schon in
       Tunesien seien sie aber mit einer „kulturellen Erstorientierung“ sowie
       ersten Eindrücken der deutschen Sprache auf ihr neues Leben in Deutschland
       eingestimmt worden.
       
       28 Menschen werden laut Innenministerium anschließend in Niedersachsen
       bleiben, die anderen werden nach einem festgelegten Schlüssel auf die
       Bundesländer verteilt. Die Flüchtlinge erhalten eine Aufenthaltserlaubnis,
       die sie sofort berechtigt, einer Arbeit nachzugehen.
       
       2010 waren bereits in einem ähnlichen Aufnahmeverfahren insgesamt rund
       2.500 irakische Flüchtlinge aus Syrien und Jordanien in Deutschland
       aufgenommen worden. Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl forderte am Montag
       eine Ausdehnung des Resettlementprogramms auch auf Flüchtlinge, die unter
       anderem aus Syrien in die Türkei geflüchtet sind.
       
       3 Sep 2012
       
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