# taz.de -- CargoLifter mit neuem Projekt: Lastwagen der Lüfte
       
       > Nach der Pleite von vor zehn Jahren versucht es der
       > Ex-CargoLifter-Gründer erneut. Diesmal mit einem Ballon-Kransystem.
       
 (IMG) Bild: Versuchsballon: CLifter testet in Bitterfeld an einem neuen Frachtsystem.
       
       BITTERFELD-WOLFEN dpa | Der Gründer der ehemaligen CargoLifter AG hält an
       seinem Traum vom Fliegen fest. „Wir erproben derzeit in Bitterfeld
       Entwicklungen an einem neuen Ballon-Kransystem“, sagte der Geschäftsführer
       der neu gegründeten CLifter GmbH, Carl-Heinrich von Gablenz.
       
       Statt mit einem Luftschiff will von Gablenz künftig mit einer Technik aus
       Winden, Seilen und einem Ballon Lasten zum Fliegen bringen. Das Gerät soll
       mehrere Dutzend Tonnen Fracht transportieren können. „Rotorblätter für
       Windkrafträder könnten so mühelos über unwegsames Gelände geflogen werden“,
       sagte von Gablenz.
       
       Von Gablenz gilt als Visionär auf dem Gebiet des Schwertransports. 1996
       gründete er die börsennotierte CargoLifter AG. Diese plante, in einer
       riesigen Produktionshalle im brandenburgischen Brand ein Luftschiff für bis
       zu 160 Tonnen Fracht zu bauen. Das Projekt scheiterte. Die Firma meldete
       Insolvenz an.
       
       Rund 74.000 Aktionäre verloren damals ihren Einsatz, mehr als 320 Millionen
       Euro wurden in den Sand gesetzt. Zusätzlich musste das Land Brandenburg
       etwa 37,4 Millionen Euro Fördermittel, die im Zeitraum von 1998 bis 2001
       bewilligt wurden, abschreiben. Heute ist die Produktionshalle ein
       Tropenspaßbad.
       
       Aus Sicht des Windenergie-Verbands ist der Einsatz der Technik durchaus
       wettbewerbsfähig. „Wenn der Transport für die Komponenten einer
       Windenergieanlage kostengünstiger wäre als mit einem herkömmlichen Kran und
       technische Herausforderungen gemeistert werden, könnte das Modell am Markt
       bestehen“, sagte ein Sprecher des Bundesverbands Windenergie in Berlin.
       Jedoch müsse zuvor getestet werden, wie sicher der Transport von
       tonnenschweren Lasten in Extremsituationen wie bei starkem Wind sei.
       
       9 Sep 2012
       
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