# taz.de -- Mohammed-Karikaturen: Frankreich schließt Botschaften
       
       > Der französische Außenminister will am Freitag Botschaften in 20 Ländern
       > schließen. Befürchtet werden Angriffe wegen Karikaturen in einer
       > französischen Satirezeitschrift.
       
 (IMG) Bild: Laurent Fabius sorgt sich die Sicherheit seiner Botschaften: Der französische Außenminister ist hier in Beirut zu sehen.
       
       PARIS/BERLIN afp/dpa | Aus Angst vor gewaltsamen Angriffen wegen der
       Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in Frankreich werden am Freitag
       die französischen Botschaften und Schulen in rund 20 Ländern geschlossen.
       
       Auch französische Konsulate und Kulturzentren sollten in den betroffenen
       Ländern geschlossen bleiben, teilte das französische Außenministerium am
       Mittwoch mit. Die Regierung sprach von einer „Vorsichtsmaßnahme“.
       
       Befürchtet werden offenbar Ausschreitungen nach den Freitagsgebeten in
       muslimischen Ländern. Es gebe aber keine konkrete Bedrohung für einzelne
       französische Einrichtungen, sagte ein Ministeriumsvertreter.
       
       Die französische Satire-Zeitung Charlie Hebdo hatte am Mittwoch eine ganze
       Reihe von Mohammed-Karikaturen veröffentlicht. Außenminister Laurent Fabius
       ordnete daraufhin bereits an, die Sicherheitsvorkehrung für Botschaften in
       den Ländern zu verstärken, in denen die Veröffentlichung zu Problemen
       führen könnte.
       
       ## Deutsche Botschaft im Sudan bleibt geschlossen
       
       Die Veröffentlichung der Karikaturen kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die
       Stimmung in muslimischen Ländern ohnehin schon aufgeheizt ist: Ein in den
       USA produzierter islamfeindlicher Film hatte zu teils gewaltsamen Protesten
       unter anderem in Libyen, Tunesien, Sudan und dem Jemen geführt.
       
       Angesichts der Veröffentlichung der Karikaturen wird Deutschland seine
       Botschaft im Sudan weiter geschlossen lassen. Dies kündigte Außenminister
       Guido Westerwelle (FDP) am Mittwoch in Berlin an. Die Sicherheitsmaßnahmen
       für andere deutsche Auslandsvertretungen seien erhöht worden. Über Details
       wollte Westerwelle keine Auskunft geben.
       
       Zugleich mahnte er, auf religiöse Gefühle in der islamischen Welt Rücksicht
       zu nehmen. „Ich rufe alle auf, gerade auch solche, die sich auf ihre
       Meinungsfreiheit zu Recht berufen, auch verantwortlich zu handeln. Nicht
       der ist der größere Freigeist, der jetzt auch noch absichtlich und mit
       erkennbarer Wirkung Öl ins Feuer gießen will.“
       
       19 Sep 2012
       
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