# taz.de -- Innenministerium verschiebt Kampagne: Plakataktion gestoppt
       
       > Die von muslimischen Verbänden kritisierte Plakataktion des
       > Innenministeriums wird verschoben. Derzeit sei sie zu gefährlich, meint
       > das Bundeskriminalamt.
       
 (IMG) Bild: Umstrittene Plakataktion: Erstmal wird nicht geklebt.
       
       BERLIN dpa/afp | Das Bundesinnenministerium hat den Start einer
       umstrittenen Plakataktion gegen eine islamistische Radikalisierung
       Jugendlicher kurzfristig gestoppt. Der für diesen Freitag geplante Beginn
       der Kampagne unter dem Motto „Vermisst“ werde wegen einer aktuellen
       Gefährdungsbewertung des Bundeskriminalamtes verschoben, teilte das
       Ministerium von Hans-Peter Friedrich (CSU) am Donnerstag mit.
       
       Die Öffentlichkeitskampagne werde ansonsten planmäßig fortgesetzt. Details
       der Gefährdungsbewertung oder ein neuer Starttermin wurden zunächst nicht
       genannt.
       
       Vier muslimische Verbände hatten wegen der Aktion die Zusammenarbeit mit
       dem Innenministerium in der sogenannten Sicherheitspartnerschaft
       aufgekündigt. Sie warfen Friedrich vor, die Plakate stellten Muslime unter
       Generalverdacht. Die Plakate ähneln Vermisstenanzeigen. Der Text lautet zum
       Beispiel: „Das ist unser Sohn. Wir vermissen ihn, denn wir erkennen ihn
       nicht wieder. Wir haben Angst, ihn ganz zu verlieren an religiöse Fanatiker
       und Terrorgruppen.“
       
       Aus Protest gegen eine Plakataktion des Bundesinnenministeriums hatte sich
       die Türkische Gemeinde in Deutschland an die UNO und die Organisation für
       Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gewandt. Die beiden
       Organisationen müssten eingreifen, um die als diskriminierend empfundene
       Plakatkampagne gegen die Radikalisierung muslimischer Jugendlicher in
       Deutschland zu stoppen, erklärte die Türkische Gemeinde.
       
       20 Sep 2012
       
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