# taz.de -- Dementi Stellenabbau Deutsche Bank: Der kleine Rausschmiss
       
       > Die Deutsche Bank dementiert einen Bericht über Stellenabbau im großen
       > Stil. Aber ganz ohne Einsparungen an Mitarbeitern geht es wohl nicht.
       
 (IMG) Bild: Die CEOs der Deutschen Bank: Juergen Fitschen und Anshu Jain.
       
       FRANKFURT dpa/rtr | Die Sparpläne der Deutschen Bank treffen wohl auch
       heimische Standorte in größerem Stil. Das führende deutsche Geldhaus wies
       am Freitag zwar einen Medienbericht über den Abbau tausender Stellen
       hierzulande zurück. Doch klar ist, dass auch in Deutschland viele Jobs
       wackeln.
       
       Rund ein Drittel der bis 2015 angepeilten Einsparungen von 4,5 Milliarden
       Euro soll Privatkundenchef Rainer Neske erbringen, wie aus jüngsten
       Präsentationen des Instituts hervorgeht. Ein Großteil dürfte aus der
       Integration der Postbank mit ihren rund 20.000 Mitarbeitern kommen. „Bei
       Deutscher Bank und Postbank gibt es viele Doppelfunktionen, die
       systematisch abgebaut werden“, sagt eine mit den Überlegungen vertraute
       Person. Im Privatkundengeschäft arbeiten rund 40.000 Menschen.
       
       Der Betriebsrat der Deutschen Bank pocht auf sein Mitspracherecht beim
       Sparkurs der neuen Führung. „Der Vorstand hat uns versichert, dass er,
       sobald er Klarheit hat, frühzeitig auf uns zugehen wird. Da nehmen wir ihn
       beim Wort“, sagte Konzernbetriebsratschef Alfred Herling.
       
       „Bei den Summen geht es nicht ohne Stellenabbau. Da sind wir auch nicht
       blauäugig: Es ist nicht machbar, die Einsparungen nur über Sachkosten
       reinzuholen“, sagte Herling, der auch im Aufsichtsrat des Dax-Konzerns
       sitzt.
       
       ## Zusammenlegung bringt Kürzung
       
       In Kürze sollen Verhandlungen mit dem Betriebsrat über den Abbau von gut
       540 Stellen in den Zentralen der beiden Institute starten, wie mehrere
       Insider sagten. Es gebe mehrere ähnliche Service-Gesellschaften bei beiden
       Häusern, in die in der Vergangenheit kundenferne Abwicklungstätigkeiten
       ausgelagert worden sind.
       
       „Wenn es hier zu einer Zusammenlegung kommt, drohen empfindliche
       Kürzungen“, sagt ein Bankinsider. Doch nicht nur bei Verwaltungsjobs wird
       in Finanzkreisen mit Einschnitten gerechnet, sondern auch auf Ebene der
       Führungskräfte bei Deutscher Bank wie auch Postbank.
       
       Konkrete Zahlen gibt es bislang noch nicht. Einen Bericht der Süddeutschen
       Zeitung zufolge, wonach 4000 bis 6000 Stellen auf der Kippe stehen,
       bezeichnete ein Sprecher als „aus der Luft gegriffen“. Es gebe aktuell
       keine Abbaupläne, die über das hinausgingen, was mit Arbeitnehmervertretern
       vereinbart worden sei. Die Postbank hat bereits rund 2000 Jobs gestrichen.
       
       Die neuen Deutsche Bank Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen haben zuletzt
       signalisiert, dass die konzernweiten Stellenstreichungen wohl über die
       angekündigten 1900 hinausgehen werden. 1500 davon sollen allein im
       Investmentbanking wegfallen, sprich vor allem im Ausland. In den nächsten
       Monaten müssen aber alle Ressorts angesichts trüber Ertragsaussichten im
       Zuge der Staatsschuldenkrise und stärkerer Regulierung Einsparpotenzial
       identifizieren.
       
       Neben der Deutschen Bank müssen sich wohl auch die Mitarbeiter der
       Commerzbank in Deutschland auf Kürzungen einstellen. Vorstandschef Martin
       Blessing hat das Privatkundengeschäft als größte Baustelle ausgemacht. Ein
       Stellenabbau unter den 16.500 Mitarbeitern dieses Bereichs und die
       Schließung von Filialen gelten als sehr wahrscheinlich. Konkretes ist hier
       aber auch noch nichts bekannt. Am 8. November will Blessing seine neue
       Strategie vorstellen.
       
       21 Sep 2012
       
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