# taz.de -- UN-Debatte über Syrien: „Regionale Katastrophe“
       
       > In der UN-Generaldebatte legen prominente internationale PolitikerInnen
       > ihre Sicht der Welt dar. Für erste Aufregung sorgen deftige Sprüche des
       > iranischen Präsidenten.
       
 (IMG) Bild: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert eine Ende der Gewalt in Syrien.
       
       NEW YORK afp/dapd | Zum Auftakt der jährlichen Generaldebatte der
       UN-Vollversammlung hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon mit drastischen
       Worten ein Ende der Gewalt in Syrien angemahnt. Der Konflikt entwickele
       sich zu einer „regionalen Katastrophe mit globalen Auswirkungen“, sagte Ban
       am Dienstag am Sitz der Vereinten Nationen in New York.
       
       „Die internationale Gemeinschaft darf nicht wegschauen, wenn Gewalt außer
       Kontrolle gerät.“ Die Regierung von Präsident Baschar al-Assad begehe
       „brutale“ Menschenrechtsverletzungen.
       
       Ban rief vor allem die Mitglieder des Sicherheitsrats und die arabischen
       Länder auf, „solide und konkret“ die Bemühungen des internationalen
       Syrien-Gesandten Lakhdar Brahimi zu unterstützen.
       
       „Wir müssen die Gewalt und die Lieferung von Waffen an beide Seiten stoppen
       und einen Übergang unter syrischer Führung so schnell wie möglich in Gang
       bringen“, sagte Ban.
       
       Im Sicherheitsrat blockierten China und Russland bereits drei Mal einen von
       westlichen Staaten eingebrachten Resolutionsentwurf, der Assad Konsequenzen
       androht. Durch die Kämpfe zwischen Assads Truppen und Rebellen sind seit
       März 2011 bereits mehr als 29.000 Menschen getötet worden.
       
       Weitere Redner am ersten Tag der Generaldebatte sind unter anderen
       Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff, US-Präsident Barack Obama und der
       französische Staatschef François Hollande. Deutschland wird durch
       Außenminister Guido Westerwelle (FDP) vertreten, dessen Rede für Freitag
       angesetzt ist.
       
       ## Hassvideo und Atomprogramm
       
       Neben der Gewalt in Syrien ist das umstrittene iranische Atomprogramm ein
       dominierendes Thema. Für zusätzliche Brisanz sorgen die Proteste in der
       muslimischen Welt gegen ein Mohammed-Schmähvideo aus den USA, das Obama
       laut Redemanuskript bei seiner Erklärung ausdrücklich ansprechen will.
       
       Bereits vor Beginn der Generaldebatte hatte der iranische Präsident Mahmud
       Ahmadinedschad in New York für einen Eklat gesorgt. Auf einer Konferenz zur
       Rechtsstaatlichkeit nannte er Israel am Montag ein „künstliches Regime“,
       das von den USA gestützt werde.
       
       Ahmadinedschad kritisierte die israelische Besatzungspolitik in den
       palästinensischen Gebieten und rief die internationale Gemeinschaft auf,
       „die Besatzer zur Verantwortung zu ziehen und sich darum zu bemühen, die
       besetzten Gebiete ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben“.
       
       Der israelische Botschafter, Ron Prosor, verließ daraufhin den Saal.
       
       25 Sep 2012
       
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