# taz.de -- Urachenforschung nach dem Erreger: 4.000 Schulkinder erkrankt
       
       > In vier ostdeutschen Bundesländern grassiert an den Schulen ein
       > Magen-Darm-Infekt. Der Grund ist noch unklar. Man wartet auf die
       > Laborergebnisse.
       
 (IMG) Bild: Laut Robert-Koch-Institut wurde bei einzelnen betroffenen SchülerInnen das Norovirus nachgewiesen.
       
       BERLIN dapd | Nach den schweren Magen-Darm-Erkrankungen bei mehr als 4.000
       Schülern in mehreren Bundesländern wird nach den Ursachen geforscht. Das in
       Rüsselsheim ansässige Catering-Unternehmen Sodexo wies den Vorwurf zurück,
       dass verunreinigtes oder verdorbenes Essen die Krankheitsfälle hervorrief.
       
       „Weniger als fünf Prozent der insgesamt von uns belieferten Schulen sind
       von den Erkrankungen betroffen“, sagte Sodexo-Sprecher Stephan Dürholt am
       Freitag der Nachrichtenagentur dapd. Die Firma beliefert einen Großteil der
       Schulen mit Essen, an denen Kinder derzeit unter schweren
       Magen-Darm-Erkrankungen leiden. Erste Ergebnisse aus Labors, die
       Lebensmittelproben untersuchen, sollten am Freitagmittag vorliegen.
       
       Bundesweit erkrankten nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) mehr als
       4.000 Kinder in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Viele Schulen
       blieben vorsichtshalber geschlossen. „Zur Erkrankungsursache liegen uns
       noch keine neuen Informationen vor“, sagte eine RKI-Sprecherin am Freitag
       der Nachrichtenagentur dapd.
       
       Die Betroffenen litten unter Erbrechen und Durchfall. Einige von ihnen
       mussten stationär behandelt werden. Berichte, wonach auch in Sachsen-Anhalt
       eine Häufung von Magen-Darm-Krankheiten bei Schulkindern aufgetreten sei,
       wies das Gesundheitsministerium des Landes am Freitag zurück. „Uns sind
       bisher keine Fälle bekannt“, sagte ein Sprecher.
       
       ## Glimpflicher Verlauf
       
       Die bislang gemeldeten Erkrankungen verliefen laut RKI weitgehend
       glimpflich. Bei einzelnen Betroffenen sei das Norovirus nachgewiesen
       worden. Inzwischen ist auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und
       Lebensmittelsicherheit eingeschaltet. Einem Sprecher zufolge verschafft
       sich die Behörde gegenwärtig einen Überblick.
       
       Den Angaben des sächsischen Gesundheitsministeriums zufolge ist mit einer
       bundesweiten Ausbreitung zu rechnen. In Chemnitz seien inzwischen
       vorsorglich zwei Gymnasien geschlossen worden, in denen sich
       Krankheitsfälle häuften. Nun werde geprüft, an welche Einrichtungen das
       Essen geliefert wurde. Auch in Brandenburg fiel in einigen Schulen des
       Landes am Freitag der Unterricht aus. Alle betroffenen Einrichtungen wurden
       offensichtlich von der Firma Sodexo beliefert.
       
       Es liege nahe, dass es sich um eine lebensmittelbedingte Erkrankung
       handele, sagte die RKI-Sprecherin. Sodexo-Sprecher Stephan Dürholt wies
       dies zurück. „Wir vermuten, dass es sich um eine Noro-Virus-Welle handelt,
       mit der wir nichts zu tun haben“, betonte er. „Der Grund dafür, dass fast
       alle Kinder Essen aus unseren Küchen gegessen haben, ist einfach, dass wir
       gerade in Deutschland sehr viele Schulen beliefern. Wir hoffen, dass es
       allen Kindern ganz schnell wieder besser geht.“
       
       ## Uisätzliche Desinfektion angeordnet
       
       Das Unternehmen kündigte umfangreiche Laboruntersuchungen und verschärfte
       Hygiene-Maßnahmen an. Zuvor hatte das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt in
       Thüringen mitgeteilt, dass am Dienstag – als das womöglich kontaminierte
       Essen ausgeliefert wurde – drei bis vier Menüs auf dem Speiseplan des im
       Verdacht stehenden Unternehmens aufgeführt gewesen seien. Welches davon die
       Erkrankungen verursacht habe, sei noch unklar. Es handele sich offenbar um
       eine einmalige Verunreinigung.
       
       Die Behörden haben allerdings bereits eine zusätzliche Reinigung und
       Desinfektion der Produktionsstätte angeordnet, wie es weiter hieß. Zudem
       seien amtliche Lebensmittelproben der Menüs sowie Proben aus dem
       Unternehmen dem Thüringer Landesamt für Lebensmittelüberwachung und
       Verbraucherschutz in Bad Langensalza zur Untersuchung übergeben worden.
       Diese werden nun auf mögliche Krankheitserreger untersucht. Die Ergebnisse
       wurden für Freitagmittag erwartet.
       
       28 Sep 2012
       
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 (DIR) Schule
       
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