# taz.de -- Magen-Darm-Epidemie: Die Lage entspannt sich
       
       > Nach der Brechdurchfall-Epidemie bei Kindern gibt es eine erste
       > Entwarnung. Fachleute suchen jedoch weiterhin nach der Ursache der
       > Erkrankungswelle.
       
 (IMG) Bild: Wieder besser: Die Krankheitswelle unter Schulkindern lässt langsam nach.
       
       BERLIN dpa | Die Welle der Brechdurchfall-Erkrankungen in Ostdeutschland
       ebbt ab. Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtete am Sonntag, der
       Höhepunkt der gemeldeten Fälle sei bereits am vergangenen Mittwoch und
       Donnerstag erreicht worden. Nach Mahlzeiten in Schulen und
       Kindertagesstätten waren mit Stand vom Sonntag mindestens 8.365 Jugendliche
       und Kinder sowie einige Erwachsene in Brandenburg, Berlin, Sachsen,
       Sachsen-Anhalt und Thüringen erkrankt. Die Ursachen der Erkrankungen sind
       noch nicht geklärt.
       
       Das für Ernährung zuständige Bundesministerium geht davon aus, dass es
       „nach den vorliegenden Zahlen deutliche Anzeichen für Entspannung gibt“.
       Betroffen waren 342 Schulen und Kindergärten. Alle wurden von demselben
       Caterer Sodexo aus dem hessischen Rüsselsheim beliefert.
       
       Die Experten der eigens eingerichteten Task-Force untersuchten vor allem
       Proben von Essenslieferanten, die Speisepläne und Lieferwege und werteten
       Laborergebnisse aus. Dabei gab es am Wochenende erste Anhaltspunkte: In
       Sachsen und Thüringen ist das hoch ansteckende Norovirus in einigen Fällen
       als Erreger nachgewiesen worden. Es führt zu Durchfall und Erbrechen und
       geht oft mit Schmerzen, Übelkeit und Fieber einher.
       
       Doch bei der Bewertung dieser Ergebnisse sind die Behörden vorsichtig. Sie
       haben offenbar Lehren aus der zum Teil chaotischen Ehec-Krisenbewältigung
       gezogen, die etliche Todesfälle gefordert hatte. Es wird weiterhin
       ermittelt, ob ein bakterieller Wirkstoff (Toxin) die Ursache ist.
       
       Fachleute gehen aber weiter davon aus, dass es noch andere Ursachen für die
       Erkrankungswelle geben muss. Im Verdacht haben die Gesundheitsbehörden auch
       die Bakterienart Bacillus cereuse. Das Bakterium bildet Gifte (Toxine) aus,
       die hitzebeständig sind. In Thüringen wurde der Erreger in zwei Laborproben
       nachgewiesen.
       
       Das RKI berichtete, als „mögliche Auslöser sind Norovirus oder Toxine von
       toxinbildenden Bakterien in Betracht zu ziehen“. Human- und
       Lebensmittelproben würden untersucht. Der Verlauf der meisten Erkrankungen
       sei „kurz und unkompliziert“, so das RKI. „Es besteht kein Hinweis auf eine
       nennenswerte Anzahl von Sekundärinfektionen.“ Deshalb gehen die Behörden
       davon aus, dass die Erkrankungen meist nicht ansteckend sind.
       
       30 Sep 2012
       
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