# taz.de -- Google bewertet Journalisten: Netzwerknerds nach oben
       
       > Suchmaschinenoptimierung mit Profilbild: Wie die Aktivität auf Google
       > Plus die Suchergebnisse von Autoren beeinflussen könnte.
       
 (IMG) Bild: Google wirbt für Google+. Verändert das was?
       
       Aktive [1][Google Plus] Nutzer sollen in den Suchergebnissen bevorzugt
       werden. Das Gerücht über Google Author Rank hält sich hartnäckig im Netz.
       Blogger, Autoren und Journalisten, die ihren Google Plus-Account mit den
       eigenen Texten verbinden, sollen bald von der Suchmaschine als hochwertiger
       eingestuft werden.
       
       Schon jetzt können Schreiber ihre Blogs und Artikel mit dem Google
       Plus-Konto verbinden. Als Belohnung wird neben dem Sucheintrag der Texte
       das Google Plus-Profilfoto. Auch die Anzahl der Freundesgruppen in denen
       sich der User befindet, werden angezeigt. Noch fließen die Informationen
       nicht in die Bewertung der Suchmaschine ein.
       
       In Googles Webmasterblog stellt jedoch ein [2][Eintrag] die neue
       Verknüpfungsmöglichkeit vor und stellt fest: „Wir wissen, dass gute Inhalte
       von guten Autoren kommen. Wir schauen inwieweit diese Verknüpfung uns
       helfen kann, Autoren hervorvorzuheben und die Suchergebnisse zu bewerten.“
       
       Google bewertet die Einträge seiner Suchmaschine mit Hilfe eines komplexen
       Algorithmenkatalogs, der ständig weiterentwickelt wird. Dabei setzt die
       Suchmaschine immer mehr auf Qualität statt Quantität: In den vergangenen
       Jahren war die Verlinkungsanzahl („PageRank“) der Webseiten ein wichtiger
       Faktor für die Suchmaschinen. Man ging davon aus, dass viele verlinkte
       Webseiten inhaltlich wertvoll sind. Links lassen sich jedoch leicht
       manipulieren. Onlineberater und Agenturen für Suchmaschinenoptimierung
       bauten riesige Linkpyramieden und überlisten so die Suchmaschine für ihre
       Kunden.
       
       ## Klasse statt Masse
       
       „Schlechte Suchmaschienenoptimierer nutzen Lücken im Googlealgorithmus um
       die Seiten ihrer Kunden schnell nach oben zu bringen“, so Hannes Schleeh,
       ebenfalls Onlinemarketingberater. „Wenn Google diese Lücke schließt, ist
       das hohe Seite futsch und das Geld auch.“ Deshalb seien hochwertige Inhalte
       gefragt. Nur so könne man die Googleplatzierung nachhaltig verbessern.
       Google steht nun vor der Herausforderung gute Inhalte von den
       Massenverlinkungen zu unterscheiden. Der Author Rank ist ein mögliches
       Element für Google, der diese Bewertung erleichtern könnte. Schleeh zeigt
       in seinem [3][Blog], wie Autoren ihr Profil mit ihren Texten verknüpfen
       können.
       
       Author Rank wird wahrscheinlich mehrere Faktoren bewerten: beispielsweise
       die Anzahl der Freundeskreise des Autors, oder die Häufigkeit der
       Interaktionen anderer User, wie das Teilen oder „Liken“ seiner Beiträge.
       
       Schon jetzt verknüpfen viele Autoren ihre Artikel mit dem eigenen Google
       Plus-Profil, auch wenn dies für das Ranking des Textes noch unerheblich
       ist. Für die Verknüpfung wird ein HMTL-Schnipsel (rel=„author“) in die
       Blog- oder Portalseite eingefügt. Wer jedoch keine HMTL-Kenntnisse besitzt
       oder nicht auf den Quellcode der Seite zugreifen kann, kann seine Texte
       nicht verknüpfen. Das begehrte Autorenbild in der Googlesuche bleibt also
       den Nerds und Blogbesitzern vorbehalten. Texter, die für fremde Seiten
       schreiben auf deren HTML-Code sie nicht zugreifen können, bleiben fotolos.
       
       ## Keine Auskunft von Google
       
       Wenn Google Rank eingeführt wird, und damit die verknüpften Profile in die
       Bewertung einfließen, werden viele benachteiligt – bis auf die kundigen
       HTML-Experten. Außerdem hilft diese Form der Eintragsbewertung vor allem
       den Bloggergrößen. Mit vielen Fans und vielen Interaktionen rutschen sie in
       den Suchergebnissen nach oben und verdrägen unbekanntere Autoren auf die
       hinteren Seiten.
       
       Ob und wann Author Rank wirklich kommt, ist jedoch unklar. Pressesprecher
       Stefan Keuchel sagt, das Unternehmen äußere sich nicht zu Gerüchten,
       sondern gibt erst Auskunft, wenn Produkte und Funktionen da sind. Zwar hat
       Google Plus nach eigenen Aussagen 250 Millionen angemeldete Mitglieder,
       davon sind jedoch nur 100 Millionen monatlich aktiv. Facebook hat zum
       Vergleich rund 800 Millionen aktive Nutzer. Google Plus bleibt eine
       Plattform für Netzwerknerds.
       
       4 Oct 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.google.com/intl/de/+/learnmore/
 (DIR) [2] http://googlewebmastercentral.blogspot.de/2011/06/authorship-markup-and-web-search.html
 (DIR) [3] http://schleeh.de/autorenbild-im-google-suchergebnis-2/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bednarczyk
       
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