# taz.de -- Krankenversicherung für Studis über 30: Trotz Bafög teuer versichert
       
       > Um Bachelorstudierenden einen spätere Fortsetzung der Ausbildung zu
       > ermöglichen, wird Bafög bis 35 gewährt. Die verbilligte
       > Krankenversicherung aber nicht.
       
 (IMG) Bild: Studierende können für einen späten Master zwar Bafög beantragen, aber keine studentische Krankenversicherung.
       
       BERLIN taz | Studierende mit geringem Einkommen können seit kurzem bis zu
       ihrem 35. Lebensjahr Bafög erhalten, günstiger krankenversichern können sie
       sich aber weiterhin nur bis zum 30. Geburtstag.
       
       Die Bundesregierung sieht darin keinen Widerspruch. Das geht aus der
       Antwort auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Nicole Gohlke hervor, die
       der taz vorliegt.
       
       Vor zwei Jahren hatte der Bundestag die Bafög-Regelungen novelliert.
       Masterstudenten können bis zum 35. Lebensjahr und damit fünf Jahre länger
       als zuvor eine Förderung beantragen. Begründet wurde die Novelle damit,
       dass Bachelor-Absolventen nach einer ersten Berufsphase den Einstieg in ein
       späteres Masterstudium erleichtert werden sollte.
       
       ## Mehr als das doppelte zahlen
       
       Nicht angehoben wurde damals allerdings die Altersgrenze für den ermäßigten
       Studententarif in der gesetzlichen Krankenversicherung. Studierende
       bezahlen 64,77 Euro im Monat, dazu kommen gut 11 bis 13 Euro für die
       Pflegeversicherung. Die freiwillige Weiterversicherung hingegen kostet im
       ermäßigten Satz mindestens 149 Euro.
       
       Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sieht offenbar keinen Grund, auch
       älteren Masterstudierenden den günstigen Studententarif zu gewähren und mit
       den Bafög-Regeln gleichzuziehen. Die Krankenversicherung für Studierende
       werde durch die übrigen Beitragszahler finanziert und müsse daher auf einen
       Altersabschnitt begrenzt bleiben, „in dem der Gesundheitszustand im
       Allgemeinen gut ist und beitragsfrei versicherte Familienangehörige zumeist
       noch nicht vorhanden sind“, schreibt Ulrike Flach, Palamentarische
       Staatssekretärin im Gesundheitsministerium.
       
       Außerdem könnten Bachelor-Absolventen während ihrer Berufstätigkeit
       „finanzielle Rücklagen für ein eventuelles späteres Masterstudium bilden“,
       um „anfallende Mehrausgaben wie höhere Krankenversicherungskosten auffangen
       zu können“.
       
       Linken-Politikerin Nicole Gohlke hält es für einen Widerspruch, ältere
       Studenten länger zu unterstützen, ihnen aber die Entlastung bei der
       Krankenversicherung bewusst zu verwehren. „Dies führt den Gedanken des
       Bafög, das gerade dafür da ist, diejenigen zu fördern, die weder
       wohlhabende Eltern noch eigene Rücklagen haben und sich ein Studium sonst
       nicht leisten könnten, ad absurdum“, sagte sie.
       
       5 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Kramer
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Studium
       
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