# taz.de -- Rechtsruck zu den Freien Wählern: Freie CDU-Wähler
       
       > CDU-Politiker trommeln in einer „Wahlalternative 2013“ für die Freien
       > Wähler. Die sollen „Partnerpartei“ für Konservative und Euroskeptiker
       > sein.
       
 (IMG) Bild: Strahlende Alternative rechts der CDU? Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler.
       
       BERLIN taz | Aus Enttäuschung über die Euro-Politik der Kanzlerin und das
       fehlende konservative Profil ihrer Partei haben CDU-Mitglieder eine
       „Wahlalternative 2013“ gestartet.
       
       Sie empfehlen, bei der kommenden Bundestagswahl für die Freien Wählern zu
       votieren, die sie als „Partnerpartei“ für ihr Anliegen präsentieren. Vor
       den CDU-Politikern hatte bereits der ehemalige Präsident des
       Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Olaf Henkel, seine
       Unterstützung für die Freien Wähler bekundet.
       
       Bislang sind es eher CDU-Politiker aus den hinteren Reihen, die die
       „Wahlalternative 2013“ tragen. Initiiert wurde sie von Alexander Gauland,
       dem früheren Herausgeber der Märkischen Allgemeinen Zeitung, dem ehemaligen
       FAZ-Journalisten Konrad Adam sowie dem Hamburger VWL-Professor Bernd Lucke.
       
       Mitgetragen wird der Aufruf auch von Gerd Robanus, der im Bundesvorstand
       der CDU-Mittelstandsvereinigung aktiv ist. Hans-Dieter Lehnen,
       Hauptgeschäftsführer der CDU-Untergliederung, zeigt wenig Verständnis: „Ich
       bin der Meinung, dass wir innerparteilich genug Raum haben, um Kritik zu
       üben“, sagte er der taz. Weitere Abtrünnige aus seinen Reihen seien ihm
       nicht bekannt.
       
       ## Drastische Wortwahl
       
       Dem Manifest mangelt es nicht an drastischen Formulierungen. Die
       Bundesrepublik befinde sich durch die Euro-Rettung „in der schwersten Krise
       ihrer Geschichte“. „Die Bundesregierung entmündigt den Staatsbürger durch
       Desinformation, setzt Verfassungsorgane wie den Bundestag und das
       Bundesverfassungsgericht unziemlich unter Druck und verlagert bedeutende
       Entscheidungen in Gremien, die sich demokratischer Kontrolle entziehen.“
       Deutschland dürfe nicht für die Schulden anderer haften.
       
       Eine Kooperation mit den Freien Wählern wird es bereits zur
       Niedersachsen-Wahl im kommenden Januar geben. Arno Ulrichs,
       Landesvorsitzender der Freien Wähler, beobachtet vor dem Urnengang einen
       „deutlichen Zulauf von enttäuschten CDU-Mitgliedern“. Knapp 40 Prozent
       aller Listenplätze würden von ehemaligen Christdemokraten besetzt.
       
       „Es ist nicht gerade die Prominenz, die zu uns kommt. Aber vielleicht sind
       wir gerade deswegen gefährlich für die CDU“, sagte er taz. Den Freien
       Wählern schlössen sich vor allem langjährige Parteimitglieder der Basis an,
       also „diejenigen, die jahrzehntelang aus innerer Überzeugung die CDU
       gestützt haben“.
       
       5 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Kramer
       
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