# taz.de -- Semesterbeginn in Deutschland: Studivertreter gegen Wohnungsnot
       
       > Für viele Erstsemester fehlen Zimmer. Studierendenvertreter fordern nun
       > mehr Geld für den Wohnungsbau und neue Berechnungsgrundlagen.
       
 (IMG) Bild: Viel Nachfrage, wenig Angebot: Der Wohnungsmarkt ist angespannt.
       
       BERLIN taz | Zum Semesterbeginn schlagen Studierendenvertreter Alarm, dass
       in vielen Uni-Städten günstige Zimmer für Erstsemester fehlen. Der Freie
       Zusammenschluss von StudentInnenschaften (fzs) startete am Montag eine
       Kampagne zur Bekämpfung studentischer Wohnungsnot.
       
       Mit Plakaten und Flyern, die an die Asten verteilt werden, soll bundesweit
       auf das Problem aufmerksam gemacht werden. „Momentan sind nur für weniger
       als 11 Prozent der Studierenden Wohnheimplätze vorhanden“, kritisiert
       fzs-Vorstandsmitglied Katharina Mahrt.
       
       Der Dachverband der Studentenvertreter fordert daher, dass Bund und Länder
       die Studentenwerke mit mehr Geld beim Wohnungsbau fördern. Auch die
       Studentenwerke, die in den Uni-Städten Mensen, Wohnheime und
       Beratungsstellen betreiben, rufen nach mehr Geld vom Staat: Georg
       Schlanzke, der beim Dachverband der Studentenwerke für das Wohnthema
       zuständig ist, bezifferte den Förderbedarf auf 400 Millionen Euro.
       
       ## 25.000 Plätze fehlen
       
       25.000 Wohnheimplätze würden benötigt, davon werden 10.000 derzeit gebaut.
       Die Unterbringungsquoten unterscheiden sich bundesweit stark: In Bremen und
       Berlin reichen die Wohnheimplätze für 6 bis 7 Prozent der Studierenden, in
       Sachsen und Thüringen können gut 14 Prozent im Wohnheim unterkommen.
       
       An manchen kleinen Hochschulstandorten sind deutlich mehr Wohnheimplätze
       vorhanden: In Kehl reichen die Zimmer für 36 Prozent der rund 900
       Studierenden, in Speyer kann das Studentenwerk sogar 55 Prozent aller
       Nachwuchsakademiker ein Dach über dem Kopf bieten.
       
       Der fzs kritisiert, dass bei der Berechnung des Bafög die vielerorts
       gestiegenen Mieten nicht berücksichtigt würden. Im Moment gehen die
       Bafög-Ämter davon aus, dass ein Student 224 Euro im Monat für die
       Unterkunft braucht.
       
       8 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Kramer
       
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